Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Zunächst spricht sie nur zögerlich, erzählt von der Distanz, die dieser Dr. Groß um sich herum geschaffen hat, von seiner geistigen Unnahbarkeit Kollegen gegenüber – und, daß er von der Meinung anderer nicht viel hält. Das war mir bereits bekannt.

   Zu Beginn ihrer Erzählung sind meine Augen aufmerksam auf ihren Mund gerichtet. Immer wieder unterbricht sie sich, schaut mich an, tief atmend, greift sich mehrere Male an die Stirn, schüttelt ihren Kopf, noch immer nach Fassung ringend. Ich kann sie nur zu gut verstehen. Frau Hauser befindet sich in einer irrealen Situation, mit der sie noch nicht fertiggeworden ist. Aber sie ist auf dem besten Wege, sie zu meistern.

Unvermittelt fügt sie an, daß sie ihren Chef eigentlich nicht mag, er aber nun mal ihr Vorgesetzter ist. Während sie mir das erzählt, schreiben meine Finger bereits ausführlich, daß ich Phillip Mergenthaler bin, in Gießen studiert und promoviert habe und was mit mir geschehen ist. Nach dem sie dies erfahren hat, schweigt sie lange. Noch lese ich in ihrem bleichen Gesicht Ungläubigkeit, aber immer neue Berichte bekommt sie von mir, aufgeschrieben auf die stets wieder gelöschte weiße Fläche. Gegen Ende bitte ich sie, unser ‚Gespräch’ unbedingt vertraulich zu behandeln. Irgendwann fällt mir nichts mehr ein, die gelöschte Tafel landet auf dem Fußboden.

„Phillip.“

Geflüstert hat sie das Wort, so leise, daß es ein Nebenstehender nicht gehört hätte, aber mein Kopf zuckt herum. Wie lange hat niemand mehr meinen Namen ausgesprochen? Ich bin gerührt. Tränen stehen mir in den Augen, mir ist, als wäre die Sonne aufgegangen, als hätte das Licht den dunklen Schleier, der über mir lag, weggezogen, als wäre ich soeben nach langjähriger Haft aus einem dunklen Verlies befreit worden.

Endlich hat jemand mein stummes Rufen vernommen! Ihre rechte Hand faßt durch die Stäbe, sie greift die meinige, die noch immer den Stift hält. Lange schaut sie mich betrübt an. Nun kennt sie beinahe mein ganzes Geheimnis, ist vielleicht heute meine Komplizin geworden, noch weiß sie es nicht. Beinahe schüchtern fragt sie:

„Was können wir denn jetzt tun, Phillip?“

Meine schriftliche Gegenfrage, was in diesen Gemäuern vor sich geht, beantwortet sie mir so gut sie kann. Arzneien werden hier getestet, Beruhigungsmittel, an Wildtieren, die hinter dem Gebäude in einem Gehege stehen. Was genau sie mit mir vorhaben, kann sie mir nicht sagen, sie weiß es nicht, arbeitet hier als MTA, als  …


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