Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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… 

Ihre Spuren sind mir schon häufiger begegnet, verlassene Baumnester, halbgegessene Früchte, sogar abgenagte Knochen. Vorsichtig, immer auf der Hut, durchstreife ich den dichten Wald, die dünne Höhenluft bereitet mir keine Probleme. Dieser Nationalpark liegt im Hochland des Kongo, Vulkanberge ragen hier bis über 4000 Meter auf, mitunter wird die Luft dort oben wirklich sehr kühl und dünn. Kühl sind auch manchmal die Nächte, aber mein dichtes Fell hält mich warm. 

   Vor mir im feuchten Waldboden entdecke ich die Spur einer Raubkatze. Vier Zehen haben sich in den weichen Grund gegraben, es ist die Fährte eines großen Leoparden, eines Männchens, dessen Revier ich gerade durchstreife, jetzt muß ich doppelt wachsam sein. Diese Katzen bewegen sich hier im Wald lautlos, und mit lautlos meine ich, man hört nicht das geringste. Das Opfer dieses gefleckten Räubers wird die Gefahr in aller Regel erst gewahr, wenn sich dessen scharfe Krallen bereits tief in seine Haut graben; und dann ist es für eine Flucht zu spät.

   Ohne Unterlaß wandern meine Augen durchs diffuse Licht des Dschungels, suchen mißtrauisch hinter jedem Baum eine Bewegung, vermuten aus allen Richtungen eine Bedrohung, stehen nicht mehr still. Da trägt der leichte Wind einen Duft zu mir herüber, der mir neu, aber dennoch vertraut ist. Es duftet nach Gemüse, nach frischem Obst und nach Nüssen; alles auf einmal.

Doch noch eine weitere Duftspur findet Einlaß in meine Nase, für mich um ein Vielfaches interessanter als die Duftpartikel vorangegangener Mahlzeiten. Ein ganz besonderer Geruch schwebt zwischen den Büschen, über dem Gras, umgibt mich nach wenigen Schritten vollständig, ein Wohlgeruch, den zu schnuppern ich bisher in freier Wildbahn niemals Gelegenheit hatte. Ich kenne ihn nur aus einem Zoo. Meine Aufregung nimmt rapide zu.

   Tief gebückt sitze ich vor einem dünnen Rinnsal, das sich vom Hang herab seinen Weg durchs dichte Grün ins Tal sucht, und schöpfe mit einer Hand das kühle Wasser. Meine Augen sind zu Boden gerichtet - ich werde beobachtet! Ein dunkles Augenpaar ist auf mich gerichtet, verfolgt jede meiner Bewegungen mit größtem Interesse, läßt mich nicht einen Augenblick alleine. Der Besitzer dieser Augen hat das Kauen eingestellt, verharrt unbeweglich auf einem Ast hoch über mir. Was wird er tun? Dichtes Fell bedeckt auch seinen Körper, es ist dem meinigen nicht unähnlich, nur ein wenig heller.

Dort oben im Baum sitzt ein etwa zehnjähriges Schimpansenweibchen. …


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