Eine groteske Verwandlung
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Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
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…  Aber auch hierbei gibt es Ausnahmen.

   Etwa zwei Meter von mir entfernt steht der weiße Staffordshire-Terrier auf seinen kurzen Beinen und - starrt an mir vorbei. In der Tat schaut er mich immer nur kurze Zeit an, danach wandert sein Blick wieder an mir vorüber. Fast könnte man diese Blicke als ein Lauern deuten, als ein Abschätzen. Ich habe wirklich keine Angst vor dieser Kreatur, auch ohne das Präparat. Zu groß sind meine Erfahrungen in der Praxis mit weitaus gefährlicheren Tieren, die mit erheblich wirkungsvolleren Waffen ausgestattet waren. Wie soll das Spiel nun weitergehen? Freunden wir uns an, oder fallen wir über einander her? 

Ich ergreife einen Strohhalm und zeichne imaginäre Buchstaben auf den steinernen Fußboden. Diese Bewegung löst eine winzige Reaktion bei dem Hund aus. Seine Körperhaltung strafft sich; er weiß, warum er hier ist und was man von ihm erwartet. Sicher hat er in seinem bisherigen bedauerlichen Leben nichts anderes getan, als Wesen zu attackieren, die ihm unterlegen waren. Daß ich ihm nicht unterlegen bin, hat er längst gemerkt – und dieser Umstand verunsichert ihn. Auch er ist kein Selbstmörder, aber alles in ihm drängt ihn zu einem Angriff; wie ein Boxer, der auf den Gong wartet. Er muß jetzt herausfinden, wer von uns beiden der Stärkere ist, er kann gar nicht anders. Und als sich meine Hand ein wenig zu rasch bewegt, schnellt er vor.

Er bellt nicht, knurrt nicht, gibt keinen Laut von sich, läßt nicht einmal den Anflug einer Aggression erkennen. Lediglich diese schnelle Attacke zeigt seine zerstörerische Absicht. Der Kampfhund macht zwei kurze Schritte und springt. Ich sitze am Boden und sehe ihn kommen. Zu fliehen ergibt in diesem Raum keinen Sinn, außerdem entspricht es nicht meinem Naturell.

Der Sprung ist so angesetzt, daß seine Zähne mitten in meinem Gesicht landen werden, dies gilt es zu verhindern. Als der Hund sein gewaltiges Maul zum Biß öffnet, greift meine rechte Hand blitzschnell hinein.

   Mit dieser Methode war ich schon einige Male äußerst erfolgreich, zuletzt bei einem afrikanischen Wildhund, der während einer Behandlung plötzlich nach mir schnappte. Auch damals fuhr meine Hand entschlossen in die Kehle des Tieres. Dort packte ich die Zunge und hielt sie fest. Dem Tier blieb keine andere Wahl, als sich zu ergeben, wollte es nicht ersticken. Wenn auch der Angriff jenes Wildhundes mehr spielerischen Charakter hatte, so rückte mein entschiedenes Einschreiten die Verhältnisse damals augenblicklich wieder gerade. …


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