"Er ist gar nicht so. Er ist nett. Ich kam immer gut mit ihm aus und ich finds schade, dass er nicht mehr hier ist."
Und als ob ich das Verderben mit offenen Armen begrüßen wöllte, fügte ich hinzu, "Ich hatte beinah Sex mit ihm.".
Inka stand auf, ihr Gesicht war toternst. Sie würdigte mich keines Blickes als sie an mir vorbeiging. An der Tür blieb sie stehen.
"Du machst dich nur unglücklich durch sowas. Du machst dich unglücklich und zwingst andere dabei zuzusehen."
Dann verschwand sie im Flur.
Da war er also. Der Tag, den ich niemals erleben wollte. Na ja, so tragisch wars nun auch wieder nicht, aber es tat schon weh, zu wissen, dass Chris nun tatsächlich nicht mehr bei mir einziehen und mein Ehemann werden würde. Zumindest vorerst. Wobei ich mir das hätte denken können. Welcher Arzt heiratet eine Krankenschwester? Ärzte heiraten Ärzte. Schwester heiraten... zumindest keine Ärzte. Da war es wieder, das Gefühl der Hilflosigkeit und der Scham über die Dummheit. Kaum war ein paar ein paar Mal nett zu mir, da wollte ich ihn auch schon an mich binden. Wieso sollte er sich sont mir gegenüber so verhalten, wenn er nichts für mich empfindet? Die Formel ist doch ganz einfach, Maya plus netter Mann gleich ewige Liebe. Aber leider war es nicht so. Im Ernst, welche Art von Männern spielten in meinem Leben eine Rolle. Mein Vater, dem es peinlich vor den Nachbarn war, dass seine ach so hochbegabte Tochter statt Menschen am Herzen oder Hirn zu operieren, ihnen die Bettpfannen brachte und der mich deshalb schon mehr als hundertmal in Gedanken entehrbte und dies wahrscheinlich auch schon in die Tat umgezesetzt hatte. Dann waren da Henry, Mark und Danny. Armer Henry, er war nun ganz allein. Hatte sowohl seine Freundin als auch seinen besten Freund verloren. Bei näherer Betrachtung war es jedoch richtig so. War es das? Ja. Mark hätte ihn nur gebremst und Henry wäre womöglich nie wirklich erwachsen geworden. Mark - er war eben Mark. So oft hatte ich mir bereits eingebildet er wäre mein Prinz und würde mir ein Leben voller Liebe und Harmonie schenken. Er schenkte mir jedoch ein paar leere Flaschen Bier und ein paar schlechte Witze. Jedoch habe ich mich bei ihm immer wohl gefühlt. Nicht so, sein Saustall störte mich schon und ich hatte immer Angst, mir in seiner Wohnung die Schuhe auszuziehen, aber bei ihm fühlte ich mich …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
862 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!