`Edles und Kostbares` wollte niemals umziehen. Es war ein Räumungsverkauf, weil der Laden nicht so florierte, wie man es sich gewünscht hatte. Fast alles wurde zu Sonderpreisen verschleudert, nur wenige Möbelstücke blieben übrig. Der wunderschöne Damensekretär mit dem passenden Stuhl wurde Joachims Hochzeitsgeschenk für Vera. Olga überließ ihm diese Stück zum Freundschaftspreis. Die Ladeneinrichtung wurde zwischen Olga und Vera aufgeteilt. Ein Tischchen mit zwei Sesseln fand Platz in Olgas Secondhandmodestübchen und für den Rest hatten sich in der Zwischenzeit auch noch Abnehmer gefunden.
Piet de Beuren hätte seine Olga niemals mit zwei großen Geschäften geteilt. Das Modestübchen in dem kleinen Städtchen an der Aller lief eigentlich von allein. Es würde ausreichen, wenn Olga und Vera ab und zu kämen. Gar nichts tun und nur auf dem Lande wohnen, das wollten diese beiden Frauen nicht. So hatten sie die Idee, Vera macht ihr `Haus der Geschenke` und Olga macht etwas ganz anderes. Immer wieder klagten die Kundinnen, sie wüssten nicht wohin mit ihren teueren und kaum getragenen Kleidern. Zwei oder vielleicht auch dreimal, öfters hatten sie diese nicht gezeigt und sie waren dazu pfleglich behandelt. So kam Olga auf die Idee, sie ein zweites Mal zu verkaufen. Das neue Modestübchen war weit genug vom alten entfernt und so blieb die Erstbesitzerin der edlen Stücke unerkannt.
Auch die Künstler waren mit dem Umzugsverkauf von `Edles und Kostbares` zufrieden. Nur wenige Kunstwerke mussten wieder abgeholt werden. Die große, handgeschnitzte Eule steht bei Joachim und Vera im Garten.
Ein besonders edles Stück, der große Biedermeierspiegel, wurde gut verpackt weggestellt. Es wird das Geschenk zur Hochzeit von Horst mit seiner Sabine sein.
Joachim hat viele neue Aufgaben übernommen. Der Senior hat ihm die Teilhaberschaft angeboten. Weitere neue Filialen werden eröffnet. Oft wird es abends spät, bis er zu Hause ist. Veras `Haus der Geschenke` wird das junge Glück also nicht stören.
Wieder einmal habe ich Horst beim Tanken getroffen. Jetzt zuppelte er wieder an meinem Ärmel. Ob ich böse wäre, dass er nichts verraten habe. Er hatte es doch versprochen. Hatte ich schon ganz vergessen, aber gern hätte ich mal von seinem Würstchen abgebissen, es roch so gut.Am ersten Samstag im Oktober wollte Horst sein Versprechen einlösen. …
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