Zwölf Monate oder bis zum endgültigen Erfolg, sie hatte es wörtlich genommen und in die Tat umgesetzt, oder war es Joachim, der mit seiner akribischen Kaufmannsseele geplant hatte? Vera hatte mein Zeitmaß eingehalten, sie hat es nur etwas verdreht: ´Summer him, winter him, summer him´. Dabei ist es unwichtig, dass sie den Winter ohne Joachim verbrachte.
Ich wünschte mir jetzt, dass mein Telefon klingelte und ein ´Hallo, ich bin’s, Vera´ an mein Ohr gedrungen wäre. Aber es klingelte nicht, ich denke, Vera hatte andere Dinge im Kopf.
Mittags kam die Post, Belegexemplare, die Telefonrechnungen und wie üblich Werbung. Wahrsager und Hellseher boten mir ihre Dienste an, ein schöneres Leben würde auf mich warten und sie versprachen mir zu weissagen, welcher Unbekannte seine negativen Strahlungen in meinem Umfeld verbreitete. Auch einen großen Geldpreis hatte ich gewonnen. Sobald ich die Bearbeitungsgebühr in bar oder per Scheck angewiesen hätte, sollte ich jeden Tag meinen Briefkasten bewachen, denn der Scheck käme in einem neutralen Umschlag. Niemals habe ich Bearbeitungsgebühren im Umschlag in bar weggeschickt. Ich habe aufgehört, nachzurechnen, wie viele Gewinne ich in Form eines Schecks verschenkt hatte, aber dafür musste ich auch niemals meinen Briefkasten bewachen.
Es waren noch zwei weitere Briefe in der Post. Edles Papier und von Hand geschrieben, sah ich, dass einer von Vera war und der andere von Piet.
Ich ließ mir Zeit und wollte meine Neugier auskosten. Zuerst öffnete ich den Brief von Piet. “Hallo Nachbarin” schrieb er “...es wird Zeit, dass du mal wieder öfter hierher kommst, Olga würde sich freuen, dich kennen zu lernen”. Beigefügt war eine Einladung zur Eröffnung von Olgas Modestübchen. Piet hatte Vorstellungen. Dafür hätte ich erst mal meinen Kleiderschrank durchforsten müssen. Sportliches und Bequemes hatte ich reichlich, denn mit Schickimicki hätte ich hier auf dem Dorf nur meine Klienten verängstigt und außerdem fand ich es ungeeignet, in so einem Aufzug den Wasserschlauch ziehend über den Rasen zu hecheln. Trotzdem freute ich mich über seinen Brief. Den Sonntag verbrachte ich dann Wasserschlauch ziehend und hechelnd im Garten.
Veras Brief, eigentlich war er von Joachim und Vera, enthielt drei Karten. Die Mitteilung über ihre Hochzeit in der Gestaltung wie die Anzeige in der Tageszeitung, die Einladung zur Eröffnung vom `Haus der Geschenke` und Veras handschriftliche Karte mit gestochen schöner Handschrift. …
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