…  Wie konnte er darüber lachen. Auf meine Schelte sagte er: “Na, ist doch wahr.” 

Heiner hat inzwischen seine Liebste gefunden. Ab und zu ruft er noch an, um mit mir über dieses Abenteuer zu lachen. Eigentlich dürfte ich gar nicht mitlachen, doch Heiner ist verschwiegen und kein Verkehrter. Also lache ich. Wie verschwiegen er wirklich war, dieser Altrocker, erfuhr ich erst sehr viel später von Timmi. 

Jetzt war es Vera, die Heiner anrief. Ständig war in ihrem Haus und in dem Garten ein Mann für alle Fälle gefragt. Heiner hatte zwar keine Zeit aber er kam. Genauso kam er zu all seinen anderen Partnervorschlägen, er war wirklich ein besonderer Mann. 

Ich konnte Vera verstehen, Heiner war faszinierend. 

Als er mich zum zweiten Mal in meinem Büro besuchte, kam er mit einer wunderschönen, gebundenen Rose. Es war Hochsommer. Vor dem Haus blühte alles prächtig. Es dauerte, bis er klingelte. Lange stand er draußen und sah sich um. Ich dachte, er bewunderte meinen Garten. Wie er mir aber dann erzählte, stand er dort um sich zu fragen, ob es richtig sei, dass er zu mir kommt. Als er klingelte, war er sich sicher, es richtig gemacht zu haben.

Lieb und brav überreichte er mir sein Röschen, fragte: “Darf ich”, nahm mich in den Arm und küsste mir zart auf die Wange. Ein schöner Sonntag, auch für mich. Sein erster Partnervorschlag wohnte in einer Straße, die nach einem bekannten Maler benannt ist. Lange unterhielt sich Heiner mit mir über diesen Maler, seine Werke und in welchen Museen er die Bilder dieses Meisters schon bewundern konnte. Wirklich ein Mann, der es mir leicht machte, mit ihm warm zu werden.

Vera brauchte oft seine Hilfe und revanchierte sich dann als Dankeschön mit einem Essen. Und wenn Vera ihm das Gästezimmer angeboten hatte, konnte er ruhigen Gewissens sein Bierchen trinken, denn sie wusste, dass er vorsichtig mit Alkohol sein musste. Noch immer und für unvorhersehbare Zeit nahm er Medikamente. Er war nicht wirklich krank, aber Alkohol und Tabletten, da kannte er seine Grenzen. 

Jeden seiner Partnervorschläge hätte Heiner gern genommen. Manchen nahm er auch mit, aber immer diskret und nie erfuhr ich Genaueres von ihm, immer nur versteckte Andeutungen. Von Vera hätte er sich gern mitnehmen lassen, aber er hatte auch seinen Stolz. 

Zwischen Vera und ihm blieb irgendetwas wie eine Freundschaft, auch nachdem Heiner seine Liebste endlich gefunden hatte. 

Mit Timmi verband ihn eine Innigkeit, die über Jahre hinwegdauerte und vielleicht noch heute Bestand hat. …