… auf. Es war immer wieder beängstigend, sein eigenes Gesicht auf diese Weise zu verlieren. All die Aufträge, doch daran gewöhnte man sich nie. Am Anfang waren es Ausnahmen gewesen, besondere Einsätze, die außergewöhnliche Maßnahmen erforderten. Aber dann war der Job stets an ihr hängen geblieben. Sie habe das passende Talent, doch keiner sah mehr hinter die Fassade. Inzwischen verzichte sie sogar auf die aufwändigen Rückverwandlungen. Seit dieser Zeit hasste sie Spiegel, Bilder und Holoaufnahmen von sich, sie hatte kein eigenes Gesicht mehr sondern nur noch das Gesicht des letzten Auftrags. Zu viele Operationen. Und dann hatte sie gemerkt, dass niemanden ihr Gesicht interessierte. Die meisten Leute wollten anstelle ihres waren Gesichts inzwischen viel lieber ihren Tod sehen. Aber was sollte sie anderes tun? Nach dem Gesicht hatte sie dann auch ihre Identität verloren. Ihr Körper fühlte sich abgewohnt an. Wie lange sollte das so weiter gehen?
„Nein“ keuchte sie, „wir hatten einen Deal.“ Doch es half nichts. Sie wurde genau wie Krissy vor ihr auf die Bridge gelegt und fixiert. Alieas zog und zerrte unschlüssig. Es war einfach unfair. Eines schwor sie sich immer wieder. Diesmal würde es das letzte Mal sein.
Der Befehlshabende griff nach ihrem Kinn und blickte in ihre Augen. „Sie haben einen Eid geleistet, Soldat. Thorons Stolz wird über uns leuchten, wenn sie noch solch einen Auftrag ausführen. Manche Opfer müssen mit Stolz gebracht werden!“ Der Befehlshabende nickte zur Seite: „Sie können beginnen.“
Warum muss immer ich dieses Opfer erbringen?, fragte sich Alieas noch, bevor der Computer auch ihre Nervenbahnen überbrückte und der Arzt sein Vibroskalpell ansetzte.
11. Böses Erwachen
Krissy wusste nicht, wo sie war. Doch es herrschte absolute Finsternis, lediglich ein kaum hörbares Summen drang an ihr Ohr, eher eine Vibration, die auch mit dem Bauch zu spüren war. Ihr Bauch! Erschrocken griff sie an die Stelle, wo das metallische Gerät in sie eingedrungen war. Sie fühlte ihren Nabel, sonst nichts. Überrascht rieb sie sich die Augen. Was war geschehen? Litt sie an den unvorhersehbaren Nachwirkungen der Nervstrangstimulation die TeDo beschrieben hatte? Sie sollte im Medizentrum aufwachen, doch es sah gar nicht danach aus.
Anstatt einer gleißend weißen Decke starren sie ins dunkle. Hatte sie ihr Augenlicht verloren? Nur ihr Tastsinn verrieten, dass sie sich nicht mehr auf …
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