Star Mission
Kapitel 1
Klatschend platschte der Stein in den See. Wasser spritzte nach allen Seiten. Doch anstatt über das kühle Nass zu hüpfen, versank er einfach nur in der Tiefe. Kevin starrte auf die kreisförmigen Wellen, welche sich auf dem spiegelglatten Gewässer ausbreiteten. Bei dieser Windstille erschien die Hitze nur um so drückender. Wahrscheinlich würde noch heute Nacht ein heftiges Gewitter aufziehen.
Verstimmt ging er ein paar Schritte und suchte nach einem neuen Stein. Um den wievielten Versuch es sich inzwischen handelte, war nicht mehr zu sagen. Seit über einer Stunde trieb er sich bereits hier am Wasser herum. Es war ihm geglückt, sich wenigsten eine gewisse Zeit vom Rest seines 'Exkursionsteams' abzuseilen.
Nicht, dass er etwas gegen diese sogenannten Weiterbildungsexkursionen gehabt hätte. Nein, ganz im Gegenteil. Es war eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag. Doch dann kam es immer noch darauf an, mit wem man unterwegs war. Der Auswahlschlüssel für die Teilnehmer war ihm immer noch ein Buch mit sieben Siegeln. Mit Tom hätte er sich jetzt wenigstens vernünftig unterhalten können. Doch obwohl sein bester Freund in Kevins Abteilung arbeitete, war er nicht mit von der Partie. Warum nur?
Vom Rest der Gruppe kannte Kevin nur wenige und auch diese höchstens flüchtig. Aber vielleicht ging es ja gerade darum! Teamgeist, fremde Gesichter! Die Erfinder dieser Spielregeln hatten einen Knall. Hier draußen in einer mittelmäßigen Herberge, abgeschnitten von der Außenwelt. Die nächste Siedlung war über fünfzehn Kilometer weit entfernt.
Kevin schüttelte den Kopf. Eigentlich konnte so etwas durchaus auch Spaß machen, doch nicht in dieser Gesellschaft. Er hasste Typen, die ihm bei jeder Gelegenheit ihre sogenannten überlegenen Fähigkeiten unter die Nase rieben. Doch auch diese Woche würde vorüber gehen. Nach dem durchorganisierten Stress des Tages konnte er sich wirklich Erbaulicheres vorstellen, als seine sowieso schon knapp bemessene Freizeit mit solchen Besserwissern zu verschwenden.
Bis zur Dämmerung blieben ihm noch ein, zwei Stunden. Also konnte er genauso gut hier unten am See entlang spazieren, um sich vom Teamgeist zu erholen.
Noch immer war die Hitze des Tages deutlich zu spüren, doch die Sonne näherte sich bereits den Bergspitzen am Horizont. Ihr goldenes Licht spiegelte sich glitzernd auf der gekräuselten Wasseroberfläche.
Kevin warf einen weiteren Sein in flachem Winkel in den See. Doch anstelle des erhofften ...
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