Tiefdruckgebiet
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… nur einer nicht, genau in der Mitte. Wir setzen uns vorsichtig an diesen letzten Tisch. Alle beobachten uns, damit alle was von unserem Auftritt haben.  Am Tisch finden sechs Personen Platz, wir sind nur zu viert. Die Augen finden keine Ablenkung. Wo man hinsieht blickt man in neugierige Augenpaare. Schließlich unterhalten wir uns angestrengt miteinander oder senken den Blick in unsere Gläser. Das Interesse an uns ist offensichtlich groß aber niemand steht auf, begrüßt uns oder spricht uns an. Nach dem Pflichtprogramm suchen wir so schnell es geht und möglichst unauffällig das Weite. Keiner  spricht über seine Enttäuschung. Im Wagen ist es ganz still.
Die Blamage sitzt tief, aber sie tut nicht weh. Ich fühle mich nutzlos, wertlos und beschämt. Bleibt das jetzt so? Muss ich bis an mein Lebensende solche Schmach ertragen?
Mit leerem Blick starre ich in den Garten und da kommt ein winziger Gedanke der sich nicht abschütteln lässt. Erst schüttele ich den Kopf. Unmöglich, denke ich. Doch er lässt sich nicht zur Seite schieben. Immer wieder besetzt er meinen Kopf bis ich schließlich ernsthaft darüber nachdenke.
Soll ich meinen Abgang wirklich selbst in die Hand nehmen? Dann wäre es wenigstens etwas was ich mal zu Stande gebracht hätte.
Für welche Methode entscheide ich mich? Springen? Nein, dazu bin ich zu feige. Tabletten? Ja, das wäre eine Möglichkeit. Schlaftabletten. Vielleicht merkt man nichts weil man ja eingeschlafen ist.
Gedacht, getan. Ich bestimme einen Freitag als meinen letzten.   Jetzt gilt es sich Tabletten zu besorgen. Ich befürchte, dass man mir in der Apotheke keine Schlaftabletten verkaufen wird. Bestimmt bin ich zu jung und man sieht es mir sicher an der Nasenspitze an wofür ich sie brauche. Also denke ich mir eine Geschichte von schlaflosen Nächten meiner Mutter aus die mich gebeten habe ihr aus der Stadt ein Röhrchen Schlaftabletten zu besorgen.
Die erste Apotheke betrete ich mit weichen Knien. Der Apothekerin sage ich mein Sprüchlein auf. Sie lächelt freundlich, greift hinter sich und legt ein Röhrchen vor mich hin. Dabei erklärt sie noch wie Mutter diese Pillen zu nehmen hat. Ich nicke hastig, zahle  und laufe geschwind aus dem Laden.
In der nächsten Apotheke geht es schon viel leichter. Die zwei Tablettenpackungen verstecke ich ganz hinten in meiner Schublade.
Freitagabend hole ich mir ein großes Glas Wasser aus der Küche und sage "Gute Nacht".
 Im Bett halte ich kurz inne: soll  …
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