ELSA
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Elsa
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…  Ohne seine Liebe fühle ich mich verloren. Mittwoch gehen wir wieder zusammen ins Hallenbad und danach unsere drei leckeren verbrannten Würstchen essen.

Zu Hause ist immer noch dicke Luft. Mama spricht wenig mit mir. Wenn ich etwas besorgen soll, gibt sie mir einen Einkaufszettel und das abgezählte Geld. Nur noch wenige Tage bis Weihnachten, und weil Weihnachten das Fest der Liebe und Versöhnung ist, so sagt sie, hat sie mir jetzt die wegge­nommene Puppe Monika zurückgegeben. Ich konnte nicht verhindern, dass damit aufgeflogen ist, woran ich selber nicht mehr gedacht hatte. Sie hielt das Oberbett von meinem Puppenwagen in der Hand und entdeckte die gesammelten Schulbrote. Schimpftiraden rasselten auf mich ein. Undankbar und liederlich wäre ich, sie wüsste gar nicht, weshalb der liebe Gott sie mit einer Tochter wie mir bestraft hat. Monika hat sie in die Ecke geschmissen und dann Papa gerufen. Meine kleine Schwester und mein Bruder haben sich zu Annegret in die Küche verzogen. Fast hüpfte ich die Treppen bis zum Keller hinunter. Das Geschreie war widerlich. Ich war ein ungezogenes Kind und freute mich auf die eingekochten Kirschen.

Weihnachten ist trotzdem nicht ausgefallen. Heilig Abend sagte ich wieder ein Gedicht auf. Mein Weihnachtsgeschenk war schrecklich: Eine Gitarre. Meine Tante hat ein Klavier bekommen. Ich bot ihr meinen ganzen bunten Weihnachtsteller mit Marzipan, Schokolade und Nüssen und zusätzlich die Gitarre, aber sie wollte ihr Klavier leider nicht tauschen und lachte mich aus.

Die Gitarre allein war schon schlimm genug, jetzt muss ich zwei Mal in der Woche auch noch zum Unterricht. Quer durch die ganze Stadt mit der Gitarre, es ist mir schrecklich peinlich.
Der Musiklehrer ist ein seltsamer Mensch. Er wohnt am Lister Platz, mitten zwischen den großen ausgebombten Häusern. Das Häuschen ist winzig klein, hat einen ganz schmalen Eingang und nur wenige Zimmer. Er trägt Lackschuhe mit hohen Absätzen und eine schwarz-weiß gestreifte Hose, darüber einen Kittel. Durch eine Kriegsverletzung ist er auf einem Auge blind, er hat schon Papa das Akkordeonspielen beigebracht. Als Professor unterrichtet er an der Musikhochschule und hat nur ausgesuchte Schüler. Er sagt, dass er mich unterrichtet, hätte ich Papa zu verdanken, er wäre sehr talentiert und deshalb glaubt er, dass es vielleicht auch mit mir einen Versuch wert ist. Ich hatte keine Notenkenntnisse und als ich mit meiner Gitarre bei ihm ankam, lutschte er Bitterschokolade und begutachtete mein Instrument. …
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