ELSA
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Elsa
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…  Dass die Wohnblocks schön werden, die Grünanlagen herrlich bepflanzt und auch ein Kinderspielplatz bei der Planung berücksichtigt wird, kann die Vorurteile der Leute nicht mildern. Wir müssen jetzt außen herum zur Schule gehen, obwohl der Weg durch das neue Wohngebiet viel kürzer ist.

Die Zeit rast dahin und nach wenigen Monaten sind jetzt alle Blocks bewohnt. Die Klassenaufteilung in der Schule hält sich an die alten Straßen­aufteilungen. Die neuen Kinder in eine Klasse und die Kinder aus den alten Straßen in eine andere. Es ist unmöglich, Kontakt zu finden. In den alten Straßen wohnen Beamte, Akademiker, Selbstständige und Ruheständler, eine gute Mittelklasse.

Omas Mieter kenne ich alle. Zu den Frauen sage ich Tante und manchmal zu den Männern Onkel. Omas nettester Mieter ist der Pferdeschlachter. Er ist schwarzhaarig, wunderschön und ich scheue mich irgendwie, Onkel zu ihm zu sagen. Nebenbei verkauft seine Frau Spitzen besetzte Unterröcke, Korsagen, und edle Strickkleider. Vom Dach des alten Kaninchenstalls können wir in ihr Schlafzimmerfenster schauen. Die Anproben der Damen sind interessant, aber bei der routinemäßigen Röntgen-Reihenuntersuchung in der Schule sehen wir die Damen oft viel nackiger und darum hat unser Interesse schnell nachgelassen.

Im Haus gegenüber wohnen nur Akademiker. Das Haus gehört dem Mann, der unten das Lebensmittelgeschäft hat. In der Dachwohnung sind jetzt neue Mieter. Ein Meisterbäcker, der Opernkonditor, ist dort eingezogen. Er ist Schweizer, also fast noch was besseres als ein Akademiker. Seine Frau ist zart und dunkelhaarig, so wie sie habe ich mir immer die Frau von Pole Poppenspeeler vorgestellt. Sie haben zwei liederliche Kinder. Klaus geht ja noch. Er arbeitet im Büro und hat ganz früh die Tochter vom Frisörmeister um die Ecke geheiratet. Zur Hochzeit musste ich eine große Blumenschale mit blauen Hortensien abliefern und kam mit Zuckerkuchen zurück. Seine Tochter, die ursprünglich Frisöse lernen sollte, hat ihre Lehre abgebrochen, weil sie heiraten musste. Jetzt arbeitet sie in einer Fabrik. Ich kann nicht verstehen, weshalb sie heiraten musste, der junge Mann wird sie doch nicht gezwungen haben? Viel interessanter ist Doktor Quindt im gleichen Haus. Er hat Schmisse im Gesicht und jedes seiner drei Kinder studiert. Sein ältester Sohn fährt eine schlüpferfarbene Isetta die man vorne aufklappen kann.

Die Reifenflicker-Siedlung ist für uns schon schlimm genug, aber irgendwann werden auch noch die Kühe hinter Omas Garten verschwinden müssen. …
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