Eine groteske Verwandlung
Seite 9 von 317

Kapitel I
Kapitel II
Kapitel III
Kapitel IV
Kapitel V
Kapitel VI
Kapitel VII
Kapitel VIII
Kapitel IX
Kapitel X
Kapitel XI
Kapitel XII
Kapitel XIII
Kapitel XIV
Kapitel XV
Kapitel XVI
Kapitel XVII
Kapitel XVIII
Kapitel XIX
Kapitel XX
Kapitel XXI
Kapitel XXII
Kapitel XXIII
Spannungskurve: Lesen & bewerten
Wertung der anderen Leser:
Leserwertung
Spannungskurve
Anzahl Leser
zu wenig Daten
3 % gelesen
A     A     A

…  Löwen, die ich einer solchen Behandlung unterzogen hatte, haben mich nie wieder belästigt! Und, als ob so etwas wie ein kollektives Lernen existierte, so haben mich auch die anderen Familienmitglieder zufriedengelassen. Es bedurfte nur einiger Schritte meinerseits in Richtung eines sich nähernden Rudels, sofort ergriffen die Tiere die Flucht. Offenbar genügte es völlig, daß der Stärkste von ihnen, ihr Führer quasi, Furcht zeigte und floh. Die Führer allerdings wechseln zuweilen.

   Mit dem Fernglas überblicke ich das Wasserloch, zähle mehr als zwanzig Flußpferde, deren hell glänzende Rücken wie glattgeschliffene Steine aus dem Wasser ragen, unter ihnen befinden sich vier Jungtiere. Weit abseits, im seichten Gewässer des Ufers, steht ein Männchen, sein Bauch berührt gerade noch das kühlende Naß; es ist nicht der Leitbulle, der inmitten der Herde thront. Warum steht es abseits, warum zieht es nicht von dannen? Als erwachsenes Männchen hat es ohnehin keine Chance sich der Herde zu nähern, solange deren Chef anwesend ist. Durch meinen Feldstecher erkenne ich, daß der Bulle Gras im Maul hat, es aber nicht kaut. Hin und her wälzt er es mit seiner Zunge zwischen seinen harten Lippen, so als wolle er seinen Mund kühlen. Das muß ich mir ansehen. Wenn er eine Verletzung am oder im empfindlichen Maul hat, wird es problematisch.

Ich steige vom Sitz, gehe langsam auf den Flußpferdbullen zu und bleibe stehen. Noch ein paar Schritte, wieder halte ich inne. Er hebt den Kopf, sieht in meine Richtung, wälzt erneut das nasse Gras in seinem Munde hin und her. Zwischendurch nimmt er immer wieder Wasser auf, feuchtet das Gras ständig an. Nun ist klar, daß er Schwierigkeiten beim Fressen hat. Ich muß ihn aus dem Wasser locken, muß ihn dazu bringen, daß er sich mir nähert, nur so habe ich eine kleine Chance ihm zu helfen. Wenn ich auf ihn zugehe, wird er mich attackieren, so viel ist sicher. Also ziehe ich mich wieder ein Stück in Richtung Auto zurück und warte.

 

   Ich war noch keine zwei Monate hier in Afrika, hatte mühevoll ein paar Patienten versorgt, da passierte es zum ersten Mal.

Gerade war ich dabei, unter einer weit ausladenden grünen Schirmakazie einem Massai einen vereiterten Backenzahn zu ziehen, als ich sie bemerkte. Etwa zwanzig Meter entfernt stand sie und wartete. Als ob hier im Schatten des Baumes mein Sprechzimmer wäre und dort draußen der Warteraum, so stand sie geduldig auf ihrem Fleck und äugte zu uns beiden herüber. …


Diese Seite hat mir gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
5278 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt

Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren