Einige Tage später ging ich in die Verkaufsabteilung, an diesem Tag machte Fiedler den Einkauf und der Chef persönlich den Verkauf. Diese Rotation wurde von Klingel angeordnet - zum besseren Überblick über das G´schäft, wie er es nannte.
Breit grinsend empfing er mich : "Jöh, der fesche Bursch aus der Gentzgasse. Was darf´s denn sein ?" "Taschentücher" "Es soll wohl was Besseres sein. Schließlich will man sich ja nicht blamieren vor den Mädeln.
Die da kosten 2 Euro das Stück, in der 5-er-Packung 8,50" "Also 15% Rabatt" "So gut sieht er aus, und so schnell rechnen kann er auch noch dazu" Schon spulte er an der Kasse, als für ihn der Verkauf feststand.
"Sind hautfreundlich und liegen gut in der Hand".
Etwas widerwillig legte ich ihm das in der Freundesrunde gesammelte Geld hin und verdrängte alle Skrupel, weil ja jeder ein als so trefflich beschriebenes Taschentuch dafür bekam.
"Vielleicht noch einen Anzug oder einen Schal für den Spätherbst, Zwirnshandschuhe für die Tanzereien, Socken eventuell", bot er mir an.
"Nein", sagte ich, und er darauf "schade".
Ein Funken Freude sprang in seine Miene, als mir doch noch was einfiel : "Vielleicht etwas für den Kopf könnt ich noch brauchen".
"Da hätt ich einen eleganten, schwarzen Hut - schön breitkrempig und warm, knitterfest, dichtes Material aus Schottland. Oder diesen Inländer, etwas härter, moderne Facon, zu gebrauchen bei traurigen und freudigen Anlässen - und auch zwischendurch" "Haben sie nur Hüte", wollte ich wissen.
"Sie haben recht, sie schauen sowieso viel älter aus, als sie sind", köderte er mich und bot mir an : "Vielleicht eine Mütze oder eine adrette Kappe" "No, Kappe könnt ich mir schon vorstellen" Darauf er : "Da hätt ich eine besonders hübsche, fast neuwertige, französische mit dezentem Karree-Muster".
Ich sah sie mir genau an und war mir sicher, dass es die von Alfons´ Vater war. Der heißt nämlich Franz, was Klingel für die Abkürzung von "französisch" hielt. Alfons Mutter hatte nämlich ein großes Vergnügen daran, in jedes einzelne Kleidungsstück der drei männlichen Familienmitglieder deren Vornamen einzuheften - auf kleinen Selbstklebe-Etiketten, damit es zu keinen Verwechslungen kam.
"Wieviel soll denn die kosten ?" "60 normal, und weil sie so sympathisch sind 55".
Ich traute meinen Ohren nicht : " …
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