Da fing auch der Spannteppich im Zimmer Feuer.
So ein Hotel besteht eigentlich nur aus Brennmaterial.
Die Seitenwände der Betten sträubten sich gegen den Vormarsch der Flammen, dafür war das Bettzeug ein umso freudigeres Fressen.
Die nächsten Augenblicke sahen in mir einen Teilnahmslosen.
Ich spürte die letzten Minuten anbrechen. Was für ein Leben, das auf diese Weise enden mußte...
Da tauchte mein so oft durchkämpfter Alptraum wieder auf, der von der Saunatüre, die nicht aufging, als man hinaus wollte. Immer war es zu einem Massaker gekommen, bei dem die Eingeschlossenen aufeinander wie wild eingedroschen hatten.
Nun setzte ich mich neben ihn auf den Boden und zog ihn ganz nahe an mich heran -so völlig konträr zu meinem Traum.
Ich nahm eine Zigarette aus meinem Schlafrock und sah zum Himmel hinauf. Hinter den Rauchfahnen war es noch dunkel. Also sollten wir den Morgen nicht mehr erleben...
Auf dem Tisch lag Schreibzeug. Der Bleistift wußte nicht, was er in meiner zitternden Hand sollte.
Diese Niederschrift wird wohl niemanden mehr erreichen -wollte ich schreiben.
Anstatt dessen kam ein grässlich großes ANGST, ANGST, ANGST heraus. In steilen Blockbuchstaben -bis die Mine dem Druck meiner Finger nicht mehr standhielt.
"Früher war Mutters Leben leer, weil kein Sinn als der des Weitermachens darin lag, und Vater war ein sich selbst persiflierender Verlierer.
So nutzte sich das Dasein beider am Warten ab.
Wochentage -Wochenenden...
Arbeitstage -Urlaube...
Die vier Wände und mit viel Selbstbetrug zurecht gezimmerte und kaum genossene Freuden.
Sie redeten nicht viel und wenn, dann meist aneinander vorbei.
Manchmal wäre es besser gewesen, er hätte gesoffen und sie hätte sich mit anderen Männern eingelassen.
Aber nein -sie schienen ihren Frust zum Kult erhoben zu haben, und so vermieden sie peinlichst jeglichen Konfliktstoff." Anna lehnte sich erstmals zurück in dem unbequemen Spitalsbesucherstuhl. Ihre Hände wurden zusehends ruhiger, sie nestelte nicht mehr an den Schnüren ihrer Tragtasche, als sie fortfuhr : "Bis zu jenem Tag, oder besser gesagt jener Nacht.
Alles Bisherige schien von da an auf den Kopf gestellt. Als Mutter davon erfuhr, brachte sie plötzlich Worte hervor, die ich in all den Jahren nie von ihr gehört hatte. Sie beschwor das Schicksal, sie betete schreiend, bis zu vier Mal am Tag hetzte sie zur Intensivstation, obwohl man sie nur ein-oder zweimal zu ihm vorließ. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
375 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!