Showtime
Barbara Nachtweg
Ende Mai bis Anfang Juli 2006
(empfohlenes Mindestalter ab 18 Jahren)
Kapitel 1
Sie erwachte mit elenden Kopfschmerzen und einem metallischen Geschmack im Mund. Langsam schlug sie die Augen auf. Gott, wie ihr der Kopf dröhnte, als ob tausend kleine Hammer von innen gegen die Schädeldecke schlugen. Vorsichtig versuchte sie, sich zu bewegen. Keine Chance, Arme und Beine wollten ihr nicht gehorchen, dumpf registrierte sie Widerstand an Hand- und Fußgelenken.
Sie saß auf einem Stuhl. Ihre Füße waren mit dicken Stricken zusammengebunden. Ihre Arme hinter der Rückenlehne des Stuhls gefesselt. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte, mit dem linken Zeigefinger die Fesseln ihres rechten Handgelenkes abzutasten. Sie schloss die Augen und befühlte einen dünnen Plastikstreifen - Kabelbinder.
Sie seufzte und setzte sich vorsichtig etwas aufrechter hin. Ihre Nackenmuskulatur brannte, in den Schultergelenken breitete sich ein pochender Schmerz aus. Wahrscheinlich war ihr während der Bewußtlosigkeit der Kopf nach vorne, auf der Brust gesunken. In dieser Position musste sie einige Zeit verbracht haben - wie lange war ihr nicht klar. Anscheinend lange genug, dass ihr Nacken und ihre Schultern überlastet protestierten.
Behutsam senkte sie den Kopf, um ihre Muskulatur nicht unnötig zu strapazieren und sah genauer hin. Sie war vollständig bekleidet - gut, das war doch mal ein Lichtblick am Horizont.
Ein falsches Grinsen stahl sich in ihre erschöpften Gesichtszüge. Der Typ, der sie in diese Situation gebracht hatte, war nicht an ihren körperlichen Vorzügen oder an ihr als Sexualobjekt interessiert. Ihr lachen hallte hart in ihren Ohren nach, sie zuckte unwillkührlich zusammen und wurde duch ein scharfes Stechen in ihrer Nackenmuskuslatur belohnt.
In diese Situation hatte sie kein potenzieller Vergewaltiger gebracht sondern Constantine Summersby. Constantine Summersby - ihr Verstand kaute auf diesem Namen, wie auf einem zähen, sehnigen Stück Fleisch. Bei dem Gedanken an diesen Mann spürte sie, wie glühend heiß Wut in ihr hochstieg.
Nein, dieses Schwein beschäftigte sich nicht mit Erwachsenen, seine Spezialität waren unschuldige Kinder. Ihre Wut drohte sie von innen her zu verbrennen und zornig riss sie an ihren Fesseln. Sofort verspürte sie ein unangenehmes Brennen auf der Haut, wo die Seile und Kabelbinder ihr die wunde Haut aufscheuerten.
Sie atmete tief durch. Ruhe bewahren. Bei ihrem ungestümen Naturell gar keine so leichte Aufgabe. Sieh dich um und mach dir ein Bild von der Situation, befahl ...
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.