... auf. „Wieso?“ „Weil Sie mit Abstand das Attraktivste auf zwei Beinen sind, was jemals diesen Ort betreten hat. Neben Ihnen sieht selbst unsere letztjährige Abschlussballkönigin wie ein vertrocknetes Mauerblümchen aus. Das kann ich auf keinen Fall zulassen.“ Er sprang auf und ging mit großen Schritten auf und ab. Nach gerade mal zwei Metern war er gezwungen, die Richtung in der kleinen Küche zu ändern. Plötzlich blieb er stehen und sah Sam strahlend an. „Ich hab’s. Sie bleiben erst mal bei mir, ein paar Tage wird das schon gehen. Sie, nein ich, könnte auf der Couch schlafen. Nach zwei bis drei Tagen haben sie die Ruhe hier satt und wollen wahrscheinlich weiterziehen.“ Sam überlegte nicht lange. „Gut, aber nur, wenn ich die Urlaubsvertretung für Ihre Putzfrau übernehmen darf. Die Lebensmitteleinkäufe gehen auf meine Rechnung. Einverstanden?“ „Einverstanden.“ Er lächelte selig. „Man, die werden sich das Maul zerreißen, wenn sie uns beide sehen.“ „Eine Sache wäre da noch.“ Sam stand auf und drückte ihm seine Kaffeetasse in die Hand. „Ich schlafe mit niemandem unter einem Dach, mit dem ich nicht per du bin. Nennen Sie mich Linda.“ Sie stieß ihre Tasse gegen seine. „OK Linda, ich bin Dick.“ Sam grinste. „Stimmt ja gar nicht.“ Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn fest auf den Mund. „So, das hätten wir. Hilfst du mir bei meinen Sachen?“ Sie wandte sich Richtung Ausgang. Als er ihr nicht folgte, sah sie zurück. „Dick?“ Dick stand immer noch wie angewurzelt in der Küche und strich sich mit den Fingern über seine Lippen. „Di-i-ck?“ Er sah sie mit dümmlichem Gesichtsausdruck an. Er schien mit seinen Gedanken ganz woanders, weit fort. „Hm?“ „Ich habe zwei Reisetaschen im Auto, hilfst du mir?“ „Oh, ja, selbstverständlich.“ Er stolperte auf Sam zu und blieb mit seinem Fuß im Gestänge des Plastikstuhls hängen. Sam grinste, das würde ein netter Urlaubsauftakt werden. Wann Dick wohl das letzte Mal mit einer Frau zusammen gewesen war? Wenn er genauso ausgehungert war, wie Sam, dann würden verheißungsvolle Tage – und Nächte – auf sie warten.
Kapitel 17
Summersby jaulte und zog mit beiden Händen am Griff des Skalpells. Sam riss den Infusionsständer an sich, mit dem Summersby sie unter Wasser gedrückt hatte. Das Ding kam in den letzten Stunden häufig zum Einsatz. Sie erhob sich und schrie vor Schmerz. Ihr geschundener Rücken fühlte sich an, als ob mehrere Messer im Lendenbereich ...
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