… toll. Glückwunsch."
Ich wollte an ihm vorbei, aber er stellte sich mir in den Weg.
"Was ist denn noch Henry?"
"Ich hab eine Bitte."
"Was?"
"Bitte erzähl es nicht Mark."
Wie bitte. Mark sollte davon nichts wissen? Mark wusste alles über Henry. Jetzt war ich tatsächlich überrascht.
"Komm mit rauf Henry. Wir reden oben weiter."
Henry erzählte mir von seinem gestrigen Abend, von dem tollen Essen und wie lustig sie sei. Sie hatten sich in der Apotheke kennengelernt, als Henry Pflaster einkaufte. Er kaufte Pflaster und sie ein Erkältungsbad. Romantischer gehts doch nun wirklich nicht. Das war schon das dritte Treffen der beiden und nicht mal seine Mutter wusste Bescheid. Er holte gar keine Luft und redete immer schneller.
"Stopp jetzt mal. Und wieso soll Mark es nicht erfahren? Er ist dein bester Freund."
"Ja das stimmt, aber er ist eben Mark. Er hat vor niemandem Respekt und will alles, was andere haben und er nicht kriegen kann."
"Moment, heißt das, du denkst, er würde dir die Freundin ausspannen? Henry?"
Er sah nach unten, er schien sich ein wenig zu schämen, dass er so über seinen besten Freund dachte. Ich hatte die selbe Meinung.
"Ich weiß es nicht. Sag niemals nie, ich will es jedenfalls nicht drauf ankommen lassen."
"Aber dir ist doch klar, dass du das nicht ewig so durchziehen kannst. Mark merkt doch, dass irgendwas ist. Auch wenn er noch so betrunken ist."
"Ich will das auch nicht für immer so lassen. Nur bis ich mir ganz sicher sein kann, dass sie mich so sehr liebt, dass sie mit Mark nichts anfängt."
"Du vertraust ihr noch nicht?"
"Ich vetraue beiden nicht. Nicht richtig zumindest. Mark ist mein bester Freund, er ist mein großer Bruder, aber ich weiß doch wie er auf Frauen wirkt."
"Oh bitte."
"Dich hat er auch rumgekriegt."
Das saß. Ich schwieg lieber und ließ ihn reden. Ich konnte das alles wirklich nachvollziehen. Henry hatte Recht. Wenn Mark mitbekam, dass Henry eine Freundin hatte, wollte er sie auch. Brüder teilen schließlich alles. Aber das konnte ich Henry nicht sagen, er war ohnehin schon völlig fertig. Der Gedanke erschien so abwägig, aber er war doch so real. Mark nahm sich das was er haben wollte, ohne Rücksicht auf irgendjemanden. Und es war wirklich nicht sicher, ob er diesmal, bei Henry seinem besten Freund, seinem Bruder, eine Ausnahme machen würde. Was war das nur für eine kranke Freundschaft, indem der eine dem anderen aus Angst und Misstrauen, die eigene Freundin und somit das eigene …
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