… wie das frisch Verliebte nunmal taten. Auch wenn ich es immer noch nicht so recht verstehen konnte, wie Jenny sich für Henry interessieren konnte. Er hatte wohl auch so einiges mehr verschwiegen. Nicht nur, dass er seinen besten Freund von ihr eigentlich fernhalten wollte, sondern auch, was bei ihm zu Hause so los war und wie er einen ganz normalen Tag verbrachte. Nämlich damit, sich von einer erneuten Sauftour mit Mark zu erholen, um dann direkt in die nächste zu starten. Aber seis drum. Ich war nicht da, um Henry bloß zu stellen. Ich war hier, um ihn zu unterstützen. Und das Essen war auch nicht übel. Nach und nach wurde die Situation entspannter und ich traute mich dann endlich den Tisch zu verlassen.
Als ich von der Toilette wieder kam, schaute Mark mich mit einem Grinsen an.
"Wir haben gerade beschlossen, dass es doch ganz nett wär, wenn wir alle noch etwas feiern gehen würden."
Ich war davon nicht begeistert und ein Blick in Henrys Gesicht, verriet mir, dass es ihm genauso ging.
"Wollen wir das nicht ein anderes Mal machen. Jenny du musst doch morgen bestimmt auch wieder früh raus."
"Oh nein, kein Problem. Von mir aus können wir gleich los."
Henry und ich hatten keine Chance, es den beiden auszureden. Also zahlten wir und gingen in eine Bar.
Es war recht ordentlich gefüllt und wir drängten uns durch die Gäste an einen freien Tisch. Mark setzte sich neben Jenny und die beiden unterhielten sich angeregt. Henry ruckte näher zu mir.
"Siehst du, was ich meinte. Das gefällt mir gar nicht."
Ich wollte ihn nicht auch noch bestärken.
"Das ist doch ganz harmlos. Bis jetzt läuft es doch ganz gut. Du wirst sehen, du hast dir unnötig Sorgen gemacht."
Er drehte sich weg und wandte sich wieder den beiden zu. Sie schienen sich angeregt zu unterhalten. Ich wollte den armen Henry irgendwie aufmuntern.
"Komm mit an die Bar. Ich geb einen aus. Quasi zur Feier des Tages."
"Ich weiß nicht."
"Ach komm jetzt."
Ich zog ihn am Arm. Widerwillig gab er nach und wir zwengten uns durch die Massen bis an die Bar.
Wir standen eine ganze Weile, ehe wir unsere Getränke bekamen und als wir endlich wieder an unserem Tisch angekommen waren, waren Mark und Jenny weg.
Henry schmiss die Gläser beiseite und stürmte aus der Bar, vorbei an den anderen Gästen. Ich griff nach unseren Mänteln und rannte ihm hinterher.
"Henry warte. Wo willst du hin?"
"Ich habs dir gesagt. Ich habs von Anfang an gewusst."
"Warte doch. Bleib stehen und beruhige dich." …
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