... das Grinsen nicht verkneifen. Karena war klar, daß er seine übliche Anmache abzog, schließlich war sie seinem Mega-Charme schon einmal erlegen. Ein zweites Mal würde es nicht geben. Aber warum sollte sie sich nicht ein wenig amüsieren und ihn sich winden sehen. An-scheinend wollte er wirklich alle Register ziehen, denn er entschuldigte sich sogar bei ihr und kam ihr mit 1000 – sicherlich an den Haaren herbeigezogenen – Ausreden daher, warum er sich nicht mehr bei ihr gemeldet hätte. „Ja, ja, i woiß!“ entgegnete Karena ungerührt. „Du wur-desch auf n Mars entführt ond genau wie bei E.T. hatt s Telefon net gnügend Reichweite ghabt um mi zu infor-miera ond s Raumschiff hatt an platta Reifa ghet.“ „I geb`s auf. Muß i vor dir auf d Knie sinka ond dr d Hand küssa?“ „Natürlich.“ Sagte Karena und streckte gebiete-risch ihre Hand aus. Mit was sie aber nicht gerechnet hatte – er tat es tatsächlich, zum Amüsement des halben Lokals. Jedenfalls hatte er es geschafft, Karena zum La-chen und auf andere Gedanken zu bringen und bald standen sie Arm in Arm und munter plaudernd an der Theke. Was Karena entging, war Melindas Blick, der durchdringend auf ihren Rücken gerichtet war. Gitta al-lerdings hatte ihn wohl bemerkt und konnte Melinda auch ansehen, daß sich die Gedanken hinter ihrer Stirn überschlugen. Was brütete diese Frau denn jetzt schon wieder aus? Als Melinda sich nach einer Weile ganz un-auffällig entfernte, machte Gitta Candi ein Zeichen und folgte ihr ebenso unauffällig. Melinda ging schnurstracks zum an der Wand befestigten Telefon und wählte eilig eine Nummer. Da Gitta sich ja nicht einfach hinter sie stellen konnte ging sie, so langsam es möglich war ohne aufzufallen, an Melindas Rücken vorüber und versuchte, so viel wie es ging von ihren Worten aufzuschnappen. Dies war bei der lauten Musik und der Geräuschkulisse natürlich so gut wie unmöglich. Das einzige, was sie im Endeffekt mitbekam war, daß sie mit Klaus telefonierte. Gitta überlegte, ob sie Karena Bescheid geben sollte, ließ es aber mit einem Blick auf die beiden entspannten Ge-stalten an der Bar wohlweislich bleiben. Vorerst konnte sie sowieso nichts unternehmen. Sie mußte erst einmal abwarten, was Melinda wieder eingefädelt hatte. Solange konnte sie nur eines tun: in ihrer Nähe bleiben und auf-passen. Also drückte sie sich möglichst unauffällig in Me-lindas Umkreis herum und unterhielt sich mit allen mög-lichen Leuten. Keine halbe Stunde später ...
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