... ungläubig nach oben starrenden Gestalten. Als sich die ganze Bescherung dann über Candi und Karena ergossen hatte, schauten sie sich ge-genseitig ziemlich belämmert an und brachen in schal-lendes Gelächter aus, in welches auch Gitta und Klaus in Anbetracht der zwei „begossenen Pudel“ prustend einfie-len. Als Karena und Candi das Haus betraten um kurz zu duschen, kam ihnen ein verschlafener Paul entgegen. Er zögerte kurz, rümpfte angewidert die Nase und fragte: „Seid ihr bsoffa?“ Die beiden Mädchen sahen sich an und begannen erneut zu kichern. Candi antwortete unter ständigem Grinsen: „Nur äußerlich, Paul, nur äußerlich.“ Zum Glück war der Schaden bald behoben und mit Nachschub an Wein und einem inzwischen auch durstig gewordenen Paul kehrte man in den Garten zurück. Ge-gen halb fünf begann Candi zu gähnen und auch Gitta wagte zu erwähnen, daß sie sehr müde sei. Candi bot Gitta an, bei ihr im Gästezimmer zu übernachten; nicht ohne einen vielsagenden Blick auf Klaus und Karena, die sich immer noch unterhielten. Irgendwann saßen die zwei alleine im Garten und schauten sich wie erwachend um. Sie hatten gar nicht gemerkt, daß alle anderen ver-schwunden waren und sahen sich überrascht an. Für ei-ne lange Weile versanken ihre Blicke ineinander und ir-gendwie lag Karena plötzlich in Klaus` Armen und selbstvergessen küßten sie sich in dieser lauen Juli-Nacht. Nach einer Karena endlos scheinenden Zeit lösten sich ihre Lippen voneinander und ihr Blick wanderte zum Himmel. „Da sind abr nemme viel Stern,“ meinte Karena und ihrem Blick folgend sagte Klaus grinsend: „Koi Won-der, s ich ja au bald sechse.“ Jetzt bemerkten sie auch den breiten rosa Streifen, der schon den beginnenden Tag ankündigte. Schweren Herzens erhoben sich die bei-den und gingen zu ihren Autos. „Wag ja net zu saga – man sieht sich – .“ Drohte Karena scherzhaft. „I ruf di morga an.“ Flüsterte Klaus in ihr Haar. Als er schon am Einsteigen war rief Karena erschrocken: „Du hasch doch gar net mei Nummer!“ Mit einem Lausbubengrinsen we-delte er ihr mit einem Zettel vor der Nase herum: „Von Gitta,“ damit schloß er die Autotür und fuhr davon. Kare-na beschloß sobald sie ausgeschlafen hatte bei Gitta an-zurufen und ein Wörtchen mit ihr zu reden.
In der Waldhütte
Der Samstagnachmittag war schon reichlich fortgeschrit-ten als Karena zu einem spät geratenen Mittagessen bei ihren Eltern auftauchte. Sie bewohnte eine kleine Woh-nung im Dachgeschoß des Hauses ...
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