... See, so wie sie Gott erschaffen hatte. Da sie keine Badesachen dabei hatten und sich trotz Sonne, Wonne und Hitze – oh Wunder – keine anderen Badegäste an den See verirrt hatten, bot sich das Nacktbaden ja regelrecht an. Entspannt und ab-gekühlt saßen sie wenig später wieder „angehäst“ (be-kleidet) im Auto und setzten die Reise fort. Am Anfang wunderten sie sich nicht, als ihnen 2 junge Männer vom Wagen auf der Gegenfahrbahn aus heftig zuwinkten, hupten und grinsten. So was kam bei jungen Frauen im Auto ja immer mal vor. Als aber der Familienpapa mit Frau und 3 Kids, wenig später der Opa mit Oma und Ge-biß und noch etliches andere auch hupte, smilte (grinsen) und wedelte, kam`s den Mädels doch langsam spanisch vor. Karena beugte sich etwas vor, da ihr aufgefallen war, dass die Blicke der interessierten Leute scheinbar immer erst auf der Motorhaube des Capri landeten, bevor sie in Begeisterung ausbrachen. Ein breites Grinsen überzog langsam ihr Gesicht, als sie den Grund der allgemeinen Ekstase erblickte: fröhlich flatternd hing der knallrote Push-up-BH von Candi, nach der Badeunterbrechung schlicht und ergreifend vergessen, an der Capri-Antenne! In lautes Gelächter ausbrechend deutete Karena auf das „Reizwäsche-Fähnele“ und Candi bekam eine Farbe, als ob sie in den Rouge-Topf gefallen wäre. Mit allem Nach-druck bestand sie dann darauf, am nächsten Parkplatz herauszufahren und das zweideutige Übel schnellstens von seinem Platz zu entfernen.
Capri-Katastrophe
Es war erst gegen 15 Uhr an diesem Sonntagnachmittag als sie, nach dem BH-Intermezzo immer noch erheitert, die Kneipe in Roth erreichten und doch war schon einiges los. Die beiden Mädchen suchten sich einen Platz an der Theke und bestellten sich zuerst einmal einen Kaffee. Karena trank sonst sehr selten das heiße Gebräu, aber heute litt sie noch unter den Nachwehen des letzten Abends und der kurzen Nacht im Auto. Gegen 16 Uhr betrat Micki, gefolgt vom Sänger der Band, das Lokal und steuerte mit einem erfreuten Lächeln auf Karena und Candi zu. „Hallo!“ Er sah sich suchend um. „Wo habt r denn d Gitta glassa?“ Candi antwortete: „Wir hand se leider dahoim net erreicht, sonsch hättad mr se scho mitbracht.“ Enttäuscht ließ Micki sich auf einen leeren Hocker neben den beiden Mädchen sinken. Nichtdestot-rotz ließ er nicht den Kopf hängen sondern unterhielt sich lebhaft mit den beiden. Er stellte ihnen auch den hüb-schen Sänger, den sie auf der Griper-Party noch gar nicht kennengelernt ...
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