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… das Mädchen vor sich her durchs Haus und auf die gekieste Auffahrt. Der Wagen war inzwischen vorgefahren. Es war dieselbe Limousine, mit der sie auch von der Sklavenauktion weggebracht worden war, nur diesmal öffnete ihr der Chauffeur höflich die hintere Tür und mit einem zurückhaltenden Lächeln nahm Retenu sie in Empfang. Merit drückte ihr noch schnell eine kleine Reisetasche in die Hand und, mit einem verschwörerischem Zwinkern, winkte sie Lena zu als der Wagen abfuhr. Eine lange Weile wagte Lena nicht, in Retenus Richtung zu schauen. Seitdem ihr klargeworden war, wie unfair sie sich dem Schaichsohn gegenüber verhalten hatte, hatte sie sich auch zögernd eingestanden, daß ihre Gefühle für ihn sich in gefährlichen Regionen bewegten, was sie ihm gegenüber noch unsicherer machte. Lena starrte immer noch angestrengt schweigend zu ihrem Fenster hinaus, als Retenu sie vorsichtig mit dem Finger antippte. Sein Lächeln war begütigend und erleichtert lächelte Lena zurück. Er begann, sie auf alle möglichen interessanten Einzelheiten am Wegesrand hinzuweisen und hatte aufmerksamerweise nicht vergessen, Block und Bleistift mitzunehmen, um auf ihre Fragen zu antworten. Die Zeit verging Lena wie im Flug, denn es gab viel zu sehen und ihr Blick hing leuchtend abwechseln an Retenu und dann wieder auf dem vorbeigleitenden, im Sonnenlicht glänzenden Nil. Als sie Luxor erreichten, war es gegen 18 Uhr abends. Die Limousine hielt vor einem luxuriösen Hotel an und Retenu reichte Lena die Hand, um ihr aus dem Wagen zu helfen. Etwas beklommen blickte sie auf die gediegene Fassade. Durch die Glastüren konnte man eine äußerst elegante Empfangshalle erkennen und Lena schaute verlegen an ihrem schlichten, schwarzen Gewand herab. Retenu hatte den Blick wohl bemerkt, und mit einem verschmitzten Lächeln öffnete er den Kofferraum des Autos und entnahm ihm ein in Seidenpapier eingewickeltes Paket. Als Lena danach greifen wollte, ließ er es stumm lachend hinter seinem Rücken verschwinden und zog sie hinter sich her durch die gläsernen Türen, über denen in leuchtenden Lettern die Inschrift „Hotel Isis“ prangte. Der Empfangschef, der hinter seiner Ebenholztheke stand, nickte nur stumm in ihre Richtung, als Retenu Lena eilig in einen Aufzug drängte. Im vierten Stockwerk stiegen sie aus und Retenu führte sie zu einer hohen dunkelholzigen Zimmertür mit einer goldenen Klinke. Triumphierend zog er einen Schlüssel aus der Tasche und  …
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