Kuppeln ist mein Gewerbe
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Kuppeln ist mein Gewerbe
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…  Von all den Herren, die bei mir eine Partnerin suchten und deren Leben mit dem von Vera zusammenpassen könnte, war in meinen Gedanken Joachim übrig geblieben. Er war für mich derjenige, der am besten zu Vera passte.
Bei Bewerbungen bleibt im Ausleseverfahren auch nur einer übrig, nämlich der Beste. Und jeder hat sich bestimmt schon einmal gefreut, wenn etwas übrig blieb. Man hatte es ganz für sich allein und musste nicht teilen. 

Darüber konnte ich mit Vera nicht sprechen. Das durfte ich nur denken.
Auch der Montag war für mich übrig geblieben. Ein Partnervermittler braucht auch einmal eine Auszeit. Etwas ganz Schlimmes hatte ich vor. Ich musste auf den Behandlungsstuhl. Nein, nicht zum Zahnarzt, viel schlimmer, zum Friseur. Wie sehnte ich mich nach den alten Zeiten mit den getrennten Kabinen, niemand konnte mit ansehen, wie man verunstaltet wurde und dass man dazu auch noch seinen Kommentar mit anhören musste. Bei den hiesigen Friseuren habe ich das Gefühl, hier sitzen nur Leute, die alle miteinander verwandt sind oder schon im Sandkasten zusammen gespielt haben. Kein Zahnarzt würde vier Patienten mit offenem Mund nebeneinander sitzen lassen und um das Ganze schön gemütlich zu machen, könnte sich jeder in einem großen, hell erleuchteten Spiegel während dieser Prozedur beobachten. Nur Friseure dürfen das, und bei meinem: Ein Kreis und rundherum die Behandlungsstühle. Hell erleuchtet und der Nachbar schön dicht daneben, damit man sich ungestört und für alle gut hörbar unterhalten kann. Jedes Mal spreche ich das gleiche Stoßgebet, bitte keinen Klienten neben mir. Bislang hatte ich Glück. Letztes Mal saß der Gärtnermeister neben mir. Gemeinsam hatten wir schon oft im Garten gearbeitet. Wir kannten uns eigentlich nur so richtig dreckig. Trotz Astronautenlook auf dem Kopf hatte er kein Problem, mich anzusprechen. Er hatte auch kein Problem, dass andere erkennen konnten, was er mit sich machen ließ. Nie hätte ich geglaubt, dass bei diesem Naturburschen mit Zöpfchenfrisur nicht alles Natur war. Aber auch in der Natur ist heute nicht alles Natur, was so prächtig aussieht. Seine grauen Strähnchen waren gar nicht echt. Monika, die an ihm herum hantierte, hielt ihm jedes Mal den gleichen Vortrag “wenn die Augenbrauen in der Mitte zusammenwachsen, stirbt man eines unnatürlichen Todes.” Er wollte doch so gern noch lange leben und friedlich sterben, also ließ er zupfen. Heiße Tücher für die Schönheit des Gesichtes, eine Kräutermassage für noch gesünderen Haarwuchs. …
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