... durch ihren Körper und breitete sich als angenehme Wärme in ihrem Magen aus. Brutus betrachtete Sam amüsiert und füllte die Gläser erneut. „Der Zweite ist besser.“ Sie wiederholten das Ritual. Brutus hüllte sich weiter in Schweigen und drehte langsam das Glas zwischen seinen Fingern. Er betrachtete den Boden des Glases, als ob er glaubte, dort etwas Entscheidendes zu finden. Sam rutschte nervös auf ihrem Platz herum. „Leg endlich los.“ Forderte sie ihn auf. Bedächtig leckte er die letzten Salzkristalle von seiner Haut. Sam sah hastig weg. Der Anblick seiner Zunge verursachte ein angenehmes Ziehen in ihrem Unterleib. Brutus lehnte sich zurück und legte lässig den Arm auf die Rückenlehne der Couch. Er sah Sam an. Wieder diese unnatürlich hellen Augen mit ihrem intensiven Blick. Sam griff zur Tequilaflasche und hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, welche widersprüchlichen Gefühle seine Blicke in ihr aufwühlten. Die Gläser klirrten leise, als Sam mit dem Flaschenhals gegen die Ränder stieß. Sie fluchte innerlich. Brutus war ein aufmerksamer Beobachter. Gleich würde er sich abwertend darüber äußern, wie leicht Sam mal wieder zu durchschauen sei. Immer wieder trainierte er mit der hochemotionalen Sam, damit sie ihre Gefühle unter Kontrolle bekam. Manchmal ging es, doch meistens konnte er in ihr lesen, wie in einem Buch. Sam hielt eine Sekunde inne, um sich zu sammeln und sah ihn dann gelassen an. „Das ist kein Training, Sam.“ sprach er leise zu ihr. „Dann komm endlich zur Sache.“ stieß Sam unbeherrscht hervor, um sich im gleichen Augenblick über sich selber zu ärgern. Brutus straffte die Schultern. „Freitag bist du Teil der Friedensstifternacht. Wenn du dich an meine Anweisungen hältst, wird dich Lapuente am Samstag in sein Büro einladen. Auf seinem Schreibtisch wird ein Brieföffner liegen, der eigens von mir ... – na ja, sagen wir, ich habe seine Funktionalität optimiert. Töte Lapuente. Danach benutzt du die Sprechanlage auf seinem Schreibtisch. Du wartest in seinem Büro, bis ich dich hole. Ich bring dich durch den Personaleingang raus. Im Wald wartet Anita mit einem Auto auf dich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Das war’s.“ Sam sah ihn ernst an. „Was wird aus dir?“ Er lachte bitter. „Ich werde ganz der treue Gefolgsmann sein und einen Suchtrupp anführen, der die Stelle findet, wo du den äußeren Zaun zerstört hast und geflohen bist. Diese Stelle befindet sich in entgegengesetzter Richtung. Du und ...
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