Mit einem lauten Knall fiel die Tür hinter ihr zu. Gleichzeitig wurde sie von hinten gepackt. Sam's Gedanken rasten. Dick? Summersby? Danielles Vater?
Sam konnte kaum atmen, so fest umklammerte sie der eiserne Griff kräftiger Arme. Sie konnte die rauhe Stimme kaum durch ihren eigenen, keuchenden Atem hören.
„Wenn du diese Sache beendet hast, müssen wir reden.“
Sam starrte in die Dunkelheit - der Widdermann.
„In seinem eisigen Gefängnis wartet unser Sohn darauf, von dir ausgetragen zu werden.“
Der Druck ließ so plötzlich nach, wie er gekommen war. Sam öffnete die Tür. Einen Moment griff die Panik mit eisigen Klauen nach ihr, als sich der Türknopf in ihren feuchten Fingern nicht drehen wollte. Sam stürzte aus der Besenkammer und übergab sich würgend. Gehetzt sah sie sich um. Kein Mensch, kein Widdermann zu sehen. Sie war allein.
Du verlierst den Verstand, dachte sie matt.
Draußen ertönte die Hupe des Volvos. Sam ging hinaus. Danielles Vater stieß seinen Kopf immer wieder auf das Lenkrad und betätigte so dröhnend die Hupe. Ein durchaus komischer Anblick. Doch Sam war nicht nach Lachen zu Mute.
Der Schweizer Bankier sah sie an. Sam zog die flache Hand über ihre Kehle. „Hör auf.“ Der Bankier saß wieder ganz still. Sam ging in den Geräteschuppen und packte Zangen, Schraubenschlüssel und Brechstangen in zwei große Werkzeugkisten. Sie stellte beide auf eine Sackkarre und fuhr damit zu dem parkenden Volvo und hievte sie neben Summersby's Sarg in den Kofferraum.
Als Summersby die Geräusche hörte, begann er sofort, mit seinen Füßen gegen das Holz zu trommeln.
„Das macht der Irre schon, seit wir angehalten haben.“ Maulte Danielles Vater vom Beifahrersitz. Sam klemmte sich hinter das Lenkrad. „Nicht mehr weit. Wir sind gleich da.“
Der Bankier musterte ihr Gesicht. „Sie sehen scheiße aus.“
Sam lachte hart. „Danke für die Blumen.“ Sie dachte an Rosen.
Kapitel 20
Sam steuerte den Volvo in den Wald. Deutlich waren die Reifenspuren der drei Autos zu sehen, ...
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