Der Morgen graute und Sam erhob sich leise. Dick schlief immer noch tief und fest. Vorsichtig schloss sie die Tür hinter sich und rannte in den Wald. Hektisch suchte sie nach der Stelle, wo sie vom Weg abgebogen und durch das Dickicht zur Lichtung gerannt war. Sam fand die Stelle und war dankbar, dass sie mit ihren Stiefeln eine Schneise in die Brennnesseln und Farne geschlagen hatte. Nackt wie sie war, wäre es sonst noch schmerzhafter für sie geworden, als es ohnehin schon war. Ihre Beine brannten, dort wo die Brennnessel ihre Haut berührten. Nach quälenden Minuten erreichte sie die Lichtung. Goldene Sonnenstrahlen erhellten den Platz und ließen ihn in einem überirdischen Licht erstrahlen. Zögernd betrat sie den merkwürdigen Platz und näherte sich den Blumenkübeln. Viele winzige Fliegen sirrten durch die Luft. Ihre hauchdünnen Flügel schimmerten in sämtlichen Regenbogenfarben. Sam hörte das Singen der Vögel und das Zirpen der Grillen. Einzig die hellgrauen Steinkübel mit den leuchtend blühenden Rosen wirkten irgendwie deplatziert. Aus der Nähe erkannte sie, dass es künstliche Blumen waren. Die Kübel waren nicht mit Erde, sondern mit Kunstmoos gefüllt und ließen sich erstaunlich leicht zur Seite schieben. Sam zog den ersten Kübel mit einem blutroten Rosenstock über den Waldboden. Es knirschte und kratzte. Zuerst dachte Sam, der Boden des Kübels wäre stehen geblieben. Ungläubig starrte sie auf einen ebenen Fleck, der hell schimmerte. Lose Erde und Tannennadeln bedeckten das Material. Sam wischte die restliche Erde mit bloßen Händen fort. Ein kleines Stück Glas wurde sichtbar. Sie schloss die Augen und flehte, aus diesem Albtraum zu ...
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