Erschrocken musterte Romy die Umgebung, dann ergriff sie Johns Arm. „Komm schon, ich möchte keinen Ärger.“–
Dieser nickte und folgte ihr.
Sie durchquerten die Wartehalle. Überall hingen abgerissene Plakate von den Wänden. Die meisten davon priesen Veranstaltungen an, die schon vor mehr als zehn Jahren Geschichte waren. Es herrschte Stille, so dass ihre Schritte in dem bis untere die Decke gekachelten Saal unheimlich hallten. Wie im Schlachthaus, ging es Romy durch den Kopf. Einige der kalten, widerwärtigen Fliesen hatten Risse, andere fehlten inzwischen vollständig.
Wo einst Glas die Schwingtüren schmückte, klafften nun zwei gähnende Löcher, durch welche der Wind pfiff, nur das Drahtgitter war stellenweise noch vorhanden. Man hatte den Versuch gestartet, größere Fensteröffnungen mit Brettern zu vernageln, doch irgendwann hatte man es einfach aufgegeben.
Die zwei traten über drei ausgewaschene Granitstufen hinaus auf die Straße. Ein schneidender Wind pfiff ihnen um die Ohren. Der feinkörnige Staub biss in der Nase.
„Wie gehts jetzt weiter?“ Das waren die ersten Worte, welche seit ihrer Ankunft die Wortlosigkeit verletzten.–
John hob die Schultern. „Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war.“–
„Toll!“, wies ihr Romy zurecht. „Für diese Erkenntnis ist es etwas spät, meinst du nicht auch?“–
Er wandte sich von ihr ab und blickte in die Ferne. –
Romy stieß ihn aufmuntern an. „Hey komm schon, wir haben keine andere Wahl, schon vergessen? Oder willst du wirklich wieder zurück? Du weißt, was dann mit dir geschehen würde?“–
John nickte. „Aber was ist mit dir? Du hast das hier nicht verdient.“ Seine Hände vollführten eine alles umfassende Geste.–
„Mach dir um mich keine Gedanken. Ich kann für mich selbst entscheiden, ich habe mich entschieden und ich werde mit den Konsequenzen zurechtkommen. Außerdem sind wir hier noch nicht am Ziel. Bis wir die 'Urbane Zone' verlassen ist es noch ein ganzes Stück.“–
„Du willst es also wirklich bis zum Ende durchziehen! Na gut. Wir habe ich nicht mehr viel zu verlieren.“ John deutete die verlassene Straße hinunter. „Mit der Bahn sind wir aus dieser Richtung gekommen, also schlage ich vor, wir gehen einfach in die entgegengesetzte Richtung weiter.“–
Romy nickte stumm. …
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