Keine Minute später machte er abrupt kehrt und sprintete zurück zum Hospital. Seine frische Oberarmwunde war so gut wie vergessen.
Das rote Neonkreuz vor dem Eingang zum Hospital flackerte. Hatte er das vorhin nur nicht bemerkt? Ben raste die Treppenstufen empor. Egal, ob der Schuss getroffen hatte oder nicht, er brauchte Gewissheit. Schuldgefühle brodelten in ihm hoch. Er hätte Lena trotz allem niemals bei diesem Verrückten zurücklassen dürfen! Nie im Leben!
Doch vor der Eingangstür wich er plötzlich zur Seite. Ben schellte sich selbst für sein überstürztes, unüberlegtes Handeln. Was, wenn dieser Kerl noch immer dort drin lauerte? Konnte er es überhaupt wagen, seinen Kopf in diese Tür zu stecken? Von drinnen würde seine Silhouette deutlich sichtbar sein. Ben biss die Zähne zusammen. Er musste es versuchen, wenn er Gewissheit wollte. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Drinnen schien alles ruhig zu sein. „Hallo... Ich bin's noch mal.“ -
Doch aus dem Inneren kam keine Antwort.
Vorsichtig schob Ben seinen Kopf um die Ecke. „Ich hatte einen Schuss gehört...“, dann war er endgültig wieder im Vorraum. Was ist denn hier passiert? Doch die Worte verließen nie seinen voller Entsetzen weit aufgerissenen Mund. Wie gebannt starrte er auf die Tür, welche er noch vor wenigen Minuten mit dem Stuhl bearbeitet hatte. Jetzt standen beide Hälften sperrangelweit offen. Der umgekippte Schreibtisch, welcher den Zugang blockiert hatte, war zwei oder drei Schritt zur Seite geschoben.
Benjamin ging vorsichtig durch die Tür in den dahinter liegenden Quergang. Der antiseptische Geruch war wieder allgegenwärtig. Ben schien es beinahe, als übe dieser Dunst auch eine betäubende Wirkung auf ihn aus. Sein Blick glitt nach unten und da lag der Weißkittel. Mit dem Kopf gegen den Schreibtisch gelehnt, starrten seine leeren, glasigen Augen an die Decke. Ben erstarrte. Der weit aufgerissene Mund, das kreidebleiche, reglose Gesicht. Was war hier geschehen? Was war mit Lena geschehen? Die doppelläufige Waffe lag neben dem Weißkittel auf dem Boden.
Eines stand fest. Er musste zur Polizei! Und zwar schnellstmöglich! Egal, was hier geschehen war! Vielleicht sollte er sogar diese Waffe mitnehmen?
Eigentlich verwunderlich, überlegte er, dass ihn diese Umstände nicht völlig handlungsunfähig machten. Vielleicht sollte er seinem Schöpfer danken, dass er mit einer derartigen Gefühlsarmut gesegnet war. …
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