„Hey, zeigen sie sich!“, rief Ben laut, als könnten die Worte alle dämonischen Geister seiner Phantasie vertreiben. „Ich weiß genau, dass sie hier irgendwo sind!“ Aber gleichzeitig sagte ihm sein Verstand, dass das genauso unwahrscheinlich war, wie an einem langen Verkaufssamstag einsam und allein durch einen neueröffneten Schnäppchenmarkt zu spazieren. Hier war niemand! Benjamin blickte hinaus auf den Flur. Auch hier herrschte gähnende Leere.
Warum konnte Lena jetzt nicht bei ihm sein? Oder irgendwer sonst... Jemand, dem er Mut vorspielen konnte, bevor ihn vollständig die Angst beherrschte. Sein Blick fiel auf die schwarzen Punkte auf dem Teppichboden. Benjamin sah genauer hin. Das war ihm vorhin gar nicht aufgefallen. Seine Fingerspitze berührte den dickflüssigen Tropfen. „Nein, bitte nicht!“ Er kniff die Augen zusammen. Kaum zu glauben, dass er die Flecke bei seiner Ankunft völlig übersehen hatte. In der Nähe der Pinnwand fanden sich noch mehr dieser schwarzroten Perlen. Ben blickte unruhig in alle Richtungen und widerstand dem Drang, schnurstracks zur Eingangstür zurück auf die Straße zu rennen. Er durfte jetzt nicht die Nerven verlieren! Denke rational! Vielleicht war ja im Obergeschoss... Sein Blick glitt die Treppe hinauf in die Dunkelheit.
Kurz entschlossen machte er sich auf den Weg. Der Flur im Obergeschoss war nicht beleuchtet, aber der matte Schein, welcher von unten hinauf schimmerte genügte, um sich zu orientieren. Auf dem oberen Gang befanden sich nicht mehr als acht Türen. Einige davon standen halb offen. Behutsam tappte Benjamin näher. Waren das die Türen, welche der Wind vorhin auf und zu geschlagen hatte? Äußerst vorsichtig öffnete seine linke Hand die nächste Tür vollständig.
Dunkelheit.
Seine rechte Hand tastete nach einem Lichtschalter. Zuerst spürte er nur Tapete, dann eine Steckdose und schließlich (ungewöhnlich hoch) doch noch den ersehnten Schalter. Irgendwie hatte Ben erwartet, dass der Raum dunkel blieb, doch nach wenigen Sekunden blitzten die Leuchtstoffröhren und vertrieben die Finsternis. Ben zuckte dennoch zusammen.
Diesen Anblick hätte er nie erwartet. Nicht auf einem Revier der städtischen Polizei. Stühle und Tische lagen umgekippt auf dem Boden. Der Inhalt von Schubkästen und Aktenschränken war entnommen und auf dem Fußboden verteilt. …
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