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…  Haremhab betrachtete vom Heck seines Schiffes aus dieses Treiben mit Widerwillen; ihm schien es manchmal zu gefährlich, sich so zur Schau zu stellen. Er war sowieso schlecht gelaunt. Es war alles nicht so gelaufen, wie er es gerne gehabt hätte. Amenophis IV war schon vor Wochen mit seinem königlichen Prunkschiff vorausgereist und hatte, auf Haremhabs Bitte ihn begleiten zu dürfen, lächelnd darauf hingewiesen, daß ihn seine ganze Leibgarde und auch Eje und Tutu, sowie der halbe Hofstaat, begleiten würden. Außerdem wäre es viel wichtiger, für die sichere Reise der später nachfolgenden Königsgemahlin, Nofretete, zu sorgen. Haremhab schob bei diesen Gedanken unwillig das Kinn vor, dann ging er zurück zum Bug des Schiffes und hielt nach Gefahren Ausschau. Nach dem Schiff der Königin folgten noch die vielen mit Beamten, Edlen und Kaufleuten besetzten Barken, die alle die Stadt des Aton bewohnen wollten. Auch gab es noch ein paar abgenutzt aussehende Lastkähne, welche Pferde, Wagen, Möbel und andere Utensilien enthielten.
                *
Nefer stand neben Nofretete und fächelte ihr mit dem Fächer Luft zu. Die Königin hob denKopf und lächelte. „Ich kann es kaum erwarten, die heilige Stadt zu erreichen. Bisher hat mich mein Gemahl ja nie zu seinen Besichtigungen mitgenommen; ich habe also keine Ahnung, was mich erwartet. Außer ein paar Karten und Plänen habe ich von Achetaton noch nichts zu Gesicht bekommen.“ Nefer bewunderte die Königin, die immer kühl und schön wirkte, so als ob ihr weder Hitze noch Erschöpfung etwas anhaben könnten, während sie sich verstaubt und verschwitzt fühlte. „Nicht ungeduldig werden, meine Königin,“ meinte Nefer, „Wir sind ja schon vier Tage unterwegs. Lange kann es also nicht mehr dauern.“ Nefer blickte auf das vorüberziehende Ufer und für einen Augenblick erinnerte sie sich an ihre erste, unfreiwillige Reise auf einem Schiff und ein Schauder überlief sie. Papyrusschilf säumte den Fluß und nach einem nicht allzubreiten grünen Uferstreifen begann die heiße gelbe Wüste, nur unterbrochen, von kleineren bizarren Felsen in Grau und Rot und einem weiter entfernten Felsmassiv. Nofretete unterbrach ihre Gedanken indem sie sagte: „Ich weiß, ich sollte mich in Geduld üben. Aber ich vermisse meinen Gemahl...“ hastig fügte sie hinzu: „Und natürlich meine Kinder.“ Noch ehe Nefer, die schon den Mund geöffnet hatte, ihre Meinung kundtun konnte, fuhr die Königin schon fort: „Ich weiß, ich weiß. …
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