... durch Bundesbehörden und des FBI gewesen. Nie hätte man ihr aber kriminelle Machenschaften nachweisen können. Das Oberhaupt war besonders intelligent und gerissen. Sam sah Anita an. „Wie bist du an diese Akte gekommen?“ „Tamaras Patenonkel und ich haben die gleiche Privatschule besucht. Er ist ein erfolgreicher Informatiker, der die Worte ‚aufgeben’ und ‚hilflos’ aus seinem Leben – wie sagt er doch immer, ach ja – gelöscht hat. Ich habe ihm von dir erzählt und wir beide sind überzeugt, dass es deine Bestimmung ist, Tamara zu finden und ihre Peiniger zu strafen.“ Sam sah Anita irritiert an. „Meine Bestimmung?“ „Ja, schau, das ist Tamaras vollständiger Name: Tamara Sibille Jossick. Mein Schulfreund hat diesen Namen in den Computer eingegeben und durch ein Zufallsprinzip die Buchstaben neu mischen lassen. Das ist beim ersten Mal herausgekommen.“ Anita zog ein weißes Blatt Papier aus der Akte und hielt es Sam hin. In großen Buchstaben stand dort eine einzige Zeile: JESSICASAMKILLATIBOR Sam sprach das Wort halblaut in den Raum. „Was soll das sein? Das ist doch Unsinn.“ Anita sprang auf und eilte zu dem großen Schreibtisch in der Ecke. Sie angelte einen Stift von dem wuchtigen Möbel und setzte sich neben Sam auf das Sofa. „Sieh her.“ Mit dem Stift zog Anita drei schnelle Striche. Sam starrte verblüfft auf das Blatt. „Siehst du die Botschaft? Ahnst du, welche Bedeutung das alles für dich hat?“ Sam starrte immer noch fassungslos auf die Worte. Eine Botschaft? Durch Anitas Trennstriche standen dort vier Worte: JESSICA SAM KILL ATIBOR „Sam, Jessica schickt dir eine Botschaft. Der Anführer der Sekte nennt sich Atibor. Verstehst du, was Jessica dir mitteilen will?“ Sam wurde kalt. Eine Botschaft aus dem Jenseits, das war doch verrückt. Das Computerprogramm hatte nur eine zufällige Buchstabenkombination ausgeführt. Und doch ... „Das, das ist Wahnsinn!“ stotterte Sam Anita umfasste Sams Schultern und drehte sie zu sich herum. Sie nahm Sams Gesicht in ihre Hände. Sam sah den fiebrigen Glanz in ihren Augen und hörte den beschwörenden Ton, der in ihren Worten mitschwang. „Jessica will, dass du deinen Schwur erfüllst. Du hast es ihr versprochen, Sam. Ihre Seele wird niemals Ruhe finden, solange du deinen Worten keine Taten folgen lässt. Du bist das Werkzeug, ich bin der Motor, Gott ist der Richter.“ Sam stand wie unter Schock, als Anita die beiden Gläser vom Tisch hob, eines in Sams Hand drückte und ...
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