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Endlich war der Abend hereingebrochen. Die untergehende Sonnenscheibe sandte nur noch ein paar dunkelrote Strahlen über den Horizont. Im Palastgarten und im Innenhof eilten die Diener umher, um hunderte von Fackeln und Kohlebecken zu entzünden welche die hereinbrechende Nacht erhellen sollten. Auch in den vielen Teichen und Seen schwammen, auf kleinen hölzernen Flößen, winzige Öllämpchen und spiegelten sich tausendfach gebrochen in den von der leichten Brise gekräuselten Wasseroberflächen. Nefer war unter dem Gekicher und hektischen Schaffen der Dienerinnen von Anchesenpaaton, welche ihr diese ausgeliehen hatte, für das Fest hergerichtet worden. Als sie nachher in die polierte Kupferscheibe an der Wand ihres Gemachs blickte, erkannte sie sich selbst nicht wieder. Sie bedankte sich bei den Mädchen und sah nachdenklich ihr Spiegelbild an. Das rötliche Haar war nach Art der Perücken geschnitten worden, die der derzeitigen Mode entsprachen und man hatte es mit Perlenfäden durchflochten, so daß es im Licht des Alabasteröllämpchens, welches auf ihrem Waschtisch stand, in allen Rot- und Rosatönen schimmerte. Ihre Lieder waren mit Goldstaub gepudert, der grüne Malachit hatte nicht zu dem Bernsteinton der Iris gepaßt. …
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