... durcheinanderwirbelnden Gedanken zu bringen. Was sollte sie tun? Wo sollte sie hin? Ihr war nur klar, daß sie sich irgendwo verstecken mußte, bis Tutu am nächsten Tag mit irgendeinem Schiff die Weiterreise angetreten hatte. Langsam beruhigte sich ihr Atem und sie konnte ihre Gedanken ordnen. Während sie immer wieder ängstlich die schmale Gasse auf und ab spähte, überlegte sie: „Tutu wird seine Abreise nicht verschieben. Dieses Risiko kann er nicht eingehen. Er wird lieber auf mich verzichten, als seine Freiheit oder sogar sein Leben aufs Spiel zu setzen.“ Mit diesen Gedanken fühlte sie sich schon ein bißchen sicherer und sie spann den Faden fort, während sie langsam die Gasse hinunterging in die Richtung, wo sie die Stadtmauer und die das Tor flankierenden weißen Wehrtürme aufragen sah. „Ich muß nur ein Versteck finden, wo ich mich für einen oder sicherheitshalber für zwei Tage versteckt halten kann.“ Sinnierte sie weiter. Sie würde Wasser brauchen und vielleicht ein paar Früchte. Ein Dattelbaum reckte, als hätte er ihre Gedanken erraten,seine mit süßen Früchten begangenen Zweige über eine niedrige Gartenmauer und Nefer pflückte ein paar und ließ sie in einer Falte des alten Gewandes verschwinden. Als sie die Fetzen verknoten mußte, um nicht alle Datteln zu verlieren, oder plötzlich ohne Hüllen dazustehen bereute sie, daß ihr in der Pension nicht mehr die Zeit geblieben war, eines der neuen Gewänder anzuziehen, welche Tutu auf dem Markt erstanden hatte. Inzwischen hatte sie die Stadtmauer erreicht und ging ein Stück an ihr entlang, um das Tor zu finden. Ein Brunnen befand sich auf ihrem Weg und sie klaubte einen halb zerbrochenen Tonkrug auf, um ihn mit Wasser zu füllen. Das mußte einfach genügen um für ein- zwei Tage im Verborgenen zu überleben.

Ein makabres Versteck



Sie durchschritt das Tor, das von zwei Soldaten bewacht wurde, welche aber der zerlumpten Gestalt keinen zweiten Blick gönnten, die mit einem zersprungenen Krug auf dem Haupt an ihnen vorbeiging. Nefer folgte eine Weile dem ausgetretenen breiten Pfad und bog dann in Richtung Westen ab, wo sie ein paar von Höhlen durchbrochene Felswände aufragen sah. Den fruchtbaren Ufern des Nils hatte sie schon lang den Rücken gekehrt und sie schmeckte die sandige Trockenheit der Wüste auf ihrer Zunge. Aton hatte den Zenit schon deutlich überschritten und im diffusen goldenen Licht des späten Nachmittags und dem vom leichten Wüstenwind aufgewirbelten Schleier des gelben Sandes verschwammen  ...
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