... ihr lief das Wasser im Mund zusammen, als einige Diener begannen, auch ihren Tisch mit Leckerbissen zu bestücken. Da gab es gebratene Tauben, gebackene Gänse, Rindfleisch – was ein seltenerer Genuß war – und jede Menge süßer Kuchen und in Honig eingelegter Früchte. Ungeduldig und hungrig schob Nefer Anchesenpaatons Hand beiseite, als diese sie vorsichtig stupfte. Erst als sie nicht nachgab und immer wieder den Ellbogen in Nefers Seite stieß, ließ diese den Blick von den Köstlichkeiten und schaute auf. Auf der Stelle war ihr der Appetit vergangen und ein seltsamer Knoten bildete sich in ihrem Hals – oder war es mehr die Herzgegend? Der junge Arzt Antef und sein Kollege Siamun hatten sich, von Nefer die in die Anbetung der köstlichen Speisen versunken gewesen war unbemerkt, mit Zustimmung von Meritaton an ihren Tisch gesetzt. Antef grüße ehrerbietig die anderen jungen Frauen und zwinkerte Nefer frech zu. In Gesellschaft wagte sie nicht, ein passendes Kontra auf diese Anzüglichkeit zu geben und wandte ärgerlich den Kopf in Richtung des Podests, wo Pharao mit der Königin und seinen engsten Beratern und Beschützern erhaben saß. Man hatte vor den Thronsesseln einen Tisch mit bequemen Stühlen aufgestellt und dort saßen Echnaton und Nofretete, Eye und Tutu sowie Haremhab. Zu diesem Fest hatte sich Nofretete auserbeten, daß auch ihre Schwester Mutbenret und ihre Amme Tiji mit am königlichen Tisch sitzen durften. Tiji war die Frau Eyes und somit von hohem Adel. Haremhab hatte von seinem erhöhten Platz aus Nefer schon längst entdeckt. Da ihm die freche Kleine inzwischen irgendwie ans Herz gewachsen war, schwenkte sein amüsierter Blick immer wieder zum Tisch der Königstöchter und wanderte zwischen dem jungen Arzt und Nefer hin und her. Ihm war bald klar, daß der fast Dreizehnjährigen nur ihr kindlicher Stolz im Wege stand, denn wenn sie sich nicht zusammennahm und sich unbeobachtet fühlte, wandelte sich ihr Blick von Ablehnung zu stillerBewunderung. Der Blick von Antef war für Haremhab als Mann sowieso eindeutig.

Der Kuss



Das Festessen war vorbei und auf einer, an der Seite des Saales entlang laufenden Estrade, waren Tänzerinnen und Musiker aufgetaucht. Die sanfte Musik einer Laute wurde beschwingt vom Klappern der Rasseln und dem Geläut der Glöckchen an den Beinen der Tanzmädchen. Nefer hatte gehört, daß früher in Theben unter den Vorgängern des Echnaton solche Feste oft obszön und in Exzessen von Alkohol und sexuellen Ausschweifungen  ...
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