... hatte beiden einen Dheben Gold und einige Kupferstücke zugesteckt, so daß sie sich auch ein paar Schmuckstücke und Stoffe leisten konnten. Nefer wußte aus Erzählungen, daß früher der Besitz von Gold ihr gar nicht erlaubt gewesen wäre. Erst Echnaton hatte die Gesetze entschärft. Vor seiner Regierungszeit durfte nur das Staatswesen, also der Pharao selbst und die Tempel, Gold besitzen. Allen anderen war es bei hoher Strafe verboten das edle Metall sein eigen zu nennen. Echnaton aber verteilte bei seinen Gottesdiensten höchstselbst Gold und Kupferstücke unter dem Volk, da sein Glaube ja auf Gleichheit und Gerechtigkeit basierte. Nefer jedenfalls war sehr froh über ihre Barschaft, die ihr erlaubte unter den teuersten Waren auszusuchen. Sie entdeckte bei einem Tuchhändler einen Stoff, der ähnlich der feinen Leinenstoffe war, welche die Betten umgaben, um Fliegen abzuhalten. Er war fast durchsichtig und glänzte kupfern, was zum Ton ihres Haares genau paßte. Den mußte sie natürlich haben und sie begann, während Anchesenpaaton einen Stoff prüfte, der wie Gold schimmerte, hartnäckig mit dem Kaufmann um den Preis zu feilschen. Wenig später gingen sie an einem Gewürz- und Kräutergeschäft vorbei, als eine Gestalt herauseilte und prompt Nefer rammte. Ihr Stoffballen fiel zu Boden und sie bückte sich danach; gleichzeitig hatte sich auch ihr Schädiger hinabgebeugt und sie stießen unsanft mit den Köpfen zusammen. Nefer richtete sich, mit der Hand die schmerzende Schläfe haltend gleichzeitig mit ihrem Gegenüber auf, warf ihm einen ungläubigen Blick zu und stöhnte mit zusammengebissenen Zähnen: „Nicht schon wieder du!“, als sie erkannte, um wen es sich handelte. Grinsend reichte ihr Antef den Stoffballen und fragte übertrieben besorgt: „Hast du dich verletzt? Soll ich einen kühlenden Verband anlegen?“ Mit einer überraschend sanften Hand strich er über Nefers angeschlagenen Kopf und sie war kurz so überrascht von dem seltsamen Gefühl, welches sie beider Berührung überkam, daß eine freche Antwort ausblieb. Als Antef merkte, daß sie kurz sprachlos war, meinte er augenzwinkernd: „Wirst du mir die Ehre geben und heute abend auf dem Fest mit mir einen Spaziergang durch die Gärten unternehmen? Ich verspreche auch, daß ich artig sein werde.“ Mit treuherzigem Blick schaute er auf sie herab. Der Gedanke sie einzuladen war ihm ganz spontan gekommen und er war über sich selbst erstaunt. Als er jedoch die junge Frau vor sich näher  ...
  ◄ zurück blättern  
Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
14 Leser seit 1. Jan. 2024 für diesen Abschnitt
Diese Seite hat mir gut gefallen - weiter lesen
...war OK - weiter lesen
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen
Gedankenaustausch: Hinterlasse dem Autor einen Kommentar.

Bitte Sicherheitskode links abtippen.
✔ Akzeptieren 🛠 Anpassen Mit "Akzeptieren" stimmen Sie der Verwendung von Cookies für Analysen und personalisierte Inhalte durch uns oder Drittanbieterseiten gemäß Datenschutzerklärung zu. Sie können diese Einstellungen idividuell anpassen.
Privatsphäre-Einstellungen
Um Ihnen ein optimales Webseiten Erlebnis zu bieten, setzen wir Cookies ein. Dies sind kurze Zeichenketten, welche die Website in Ihrem Browser hinterlegen darf. Dazu zählen Cookies für den Betrieb und die Optimierung der Seite als auch zum Speichern von Einstellungen und Funktionalitäten. Wir möchten Ihnen die Wahl geben, welche Cookies Sie zulassen. Ihre Wahl können Sie jederzeit durch löschen der Cookies für diese Seite ändern.

Cookies dieser Kategorie dienen den Grundfunktionen der Website. Sie dienen der sicheren und bestimmungsgemäßen Nutzung und sind daher nicht deaktivierbar.



Cookies dieser Kategorie ermöglichen es, die Nutzung der Website zu analysieren und die Leistung zu messen. Sie tragen zudem zur Bereitstellung nützlicher Funktionen bei. Insbesondere Funktionen von Drittanbietern. Das Deaktivieren wird diese Funktionenj blockieren. Einige Inhalte – z.B. Videos oder Karten können ggf. nicht mehr dargestellt werden. Außerdem erhalten Sie keine passenden Artikelempfehlungen mehr.



Marketing-Cookies werden von Partnern gesetzt, die ihren Sitz auch in Nicht-EU-Ländern haben können. Diese Cookies erfassen Informationen, mithilfe derer die Anzeige interessenbasierter Inhalte oder Werbung ermöglicht wird. Diese Partner führen die Informationen unter Umständen mit weiteren Daten zusammen.

Einstellungen speichern       ✔ Alle akzeptieren