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Vorwort
Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen. Eine beängstigende Geschichte, wie ich meine. Die Geschichte einer jungen Frau, deren Leben aus den Fugen gerät.
Es wird geschehen. Tatsächlich! Hier, vor Ihren Augen!
Während ich dies hier niederschreibe!
Ich werde nichts beschönigen und nichts weglassen. Ich werde Ihnen alles so erzählen, wie ich es gesehen habe. Und seien Sie gewiss, dies ist ganz sicher keine Sexgeschichte einer Sklavin.
Sollten meine Worte nicht ausreichen, so geben sie nicht der Geschichte die Schuld, sondern mir ganz allein. Denn es ist meine Aufgabe, die Geschichte so zu erzählen, wie sie nun einmal ist. Nicht mehr und nicht weniger.
Also lehnen Sie sich entspannt zurück, legen Ihre Füße hoch und los geht's.
Vorhang auf:
1. Buch - Urlaub
Allein in dem engen, fensterlosen Raum. „Verdammter Mist!“ Trotzdem getraute sie sich kaum, die Worte laut auszusprechen. Wer wusste schon, ob sie in diesem dunklen, kargen Loch überwachte wurde? Durch die milchig trübe Oberlicht-Glasscheibe über der Tür fiel kaum Licht herein. Gerade genug, die triste, gelbgraue, abblätternde Farbe an den nackten Wänden in einer um die Vorherrschaft kämpfenden Dunkelheit zu erkennen. Der winzige Raum maß nicht mehr als zwei mal drei Meter. Das einzig positive: Die schale, abgestandene Luft hier drinnen war noch angenehm kühl, aber das war ihr zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Sylvia schloss die Augen und ließ sich mit dem Rücken gegen die Wand fallen, an der sie langsam zu Boden rutschte. Jetzt war sie ernsthaft in Schwierigkeiten. Zum ersten Mal in ihrem Leben!
Ihre flache Hand schlug auf den staubigen Linoleumboden. Wie hatte es nur soweit kommen können? Sylvia suchte nach dem Moment, als ihr die Kontrolle entglitten war.
Eigentlich sollte sie in diesem Augenblick hunderte Kilometer entfernt von diesem schaurigen Ort sein! Aber anstatt auf einem blütenweißen Strand unter Palmen die Sonne zu genießen, steckte sie in diesem erbärmlichen Mistloch fest.
Und jede Sekunde, die sie hier zubrachte, ging von ihrem wertvollen, wohlverdienten Urlaub ab. „Zum Teufel noch mal!“, sie stöhnte leise. „Wenn die Zuhause wüssten, wo ich hier steckte...“ Für einen Moment drang das Gefühl der Reue an die Oberfläche, doch Sylvia erstickte es rechtzeitig. Sie traf keine Schuld. Nicht Sylvia Steiner! Schließlich …
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
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