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…  Das hatte sie nicht erwartet, niemals! Diese Hälfte des Saales erschien auf den ersten Blick wie eine exakte Kopie der anderen. Sie sah die in weißes Leinen gehüllten jungen Männer in den verwinkelten Nischen sitzen und vier Wachleute, welche sie mit gezogenen Schlagstöcken Richtung Krankenstation weiter geleiteten. Es dauerte Tage, bis es Sylvia wieder aus eigener Kraft aus der Krankenstation herausschaffte.


Triumph


Doch gestern war es so weit. Zwei Wachen hatten sie abgeholt und spätabends noch in den Schlafsaal gebracht.

Die Zeit auf der Krankenstation war schlimm gewesen. Die Dehydration, die Schürfwunden, die Verbrennungen. Jedes für sich war schon eine Tortur. Sie merkte, dass die Aufseher ungeduldig wurden, da sich Sylvia nur langsam erholte. Sie bemerkte auch, dass ihr nun alle mit Misstrauen begegneten. Sogar der Arzt schloss die Tür regelmäßig hinter sich ab. Sylvia hatte es nie nachgeprüft, aber sie war sich sicher, dass ihr hier nun jede Tür verschlossen war. Aber insgeheim war sie dankbar, dass sie sich erholen durfte. Wie hatte Mira sie überhaupt gefunden? Durften sie sich einfach so auf den Weg machen? Und was Sylvia noch viel mehr interessierte: warum?

Der Unterschied war gestern Abend schon deutlich geworden, als die Wachen ihr direkt in der Krankenstation Handfesseln angelegt hatten. Mit auf den Rücken gebundenen Händen durchquerten sie die Anlage bis zum Schlafsaal. Als sie eintrat war alles still. Die Frauen schienen zu schlafen aber Sylvia spürte die heimlichen Blicke. Vor der Pritsche blieben ihre Begleiter stehen und tauschten die Handfesseln gegen Fußfesseln. Der Kommandierende deutete auf die Liege und sagte etwas. Der Inhalt war zu verstehen auch ohne, dass sie die Worte kannte. Wie automatisch legte dich Sylvia auf die Liege. Innerhalb von Minuten war sie eingeschlafen. Und diese Nacht schlief sie so richtig tief und gut. Das erste Mal seit Wochen.

Am nächsten Morgen wurde Sylvia von Uniformierten geweckt. Mit gefesselten Füßen tappte sie den Anderen hinterher. Die Wachen führten sie nun erneut an einer Kette, wie damals im Gericht. Sie sah Mira aus der Ferne nach. Vielleicht fand sich endlich Gelegenheit sie kurz zu sprechen. Das erste Mal sei all den Tagen auf der Krankenstation. Mira war die einzige, mit welcher sie hier einige Worte austauschen konnte. Sylvia fühlte sich recht schäbig. Vielleicht war ja heute die Gelegenheit wenigstens für einen kurzen Dank.

Nach dem Essen brachte man sie zu ihrer Nische und das Ritual begann. …


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