... verachtete. Jemand, den sie hasste, den sie auslachte, schon immer ausgelacht hatte. Diesmal war sie eindeutig zu weit gegangen! ‚Du hast Mist gebaut, Sylvi, he, he. Sieh zu, wie du die Sache auslöffelst. Ich kann dir nicht helfen. Es ist nur die Gerechte Strafe, die dich ereilt, nichts weiter. Es gibt keinen Ausweg, das müsstest du doch inzwischen eingesehen haben.’ 
Die Brandblase an ihrem Zeigefinger schmerzte. Doch Sylvi nahm es kaum zur Kenntnis. Sie wusste, dass es kein Entkommen gab, es sei denn...
Wie elektrisiert fuhr sie auf. Die wehenden Fahnen! Jawohl, wenn sie hier blieb, dann war das ihr Ende. Vielleicht würde es ihr Körper überleben, aber ihr Geist? Scheiße noch mal, die hatten kein Recht, ihr das anzutun. Das Einzige, was sie tun musste, war zwei oder drei Stunden abzuwarten. Dann konnte sie...
...
In dem winzigen Kämmerchen war es noch immer dunkel. Sylvia hatte sehnsüchtig darauf gewartet, dass im Flur endlich das Licht ausging. Das war vor etwas mehr als einer Stunde gewesen. Der drohende Sandsturm hatte sich wieder gelegt. Jetzt herrschte wirklich Stille. Vorsichtig erhob sie sich und kramte ihre alte Decke unter dem Bett hervor. Diejenige, welche ihr der Aufseher in der Stadt über die Schultern gelegt hatte. Der grobe Stoff zwischen ihren Fingern hatte inzwischen etwas Vertrautes. 
Behutsam öffnete sie die Tür zum Flur. Auch draußen war es still. Jeder im Haus schlief. Zumindest hoffte sie das sehnsüchtig. Sie würde hier keinen Tag länger bleiben. Nicht mit Mira! Das war eindeutig zu viel verlangt. Der Schlafraum lag am anderen Ende des Flurs. Direkt gegenüber befand sich die Küche und dahinter der Wohn- und Speiseraum. Der Holzfußboden knarre, als Sylvia wie immer barfuß durch die Küche tappte. Sie konnte die Vibration der Dielen unter ihren Füßen spüren. Erschrocken blieb sie stehen und lauschte. Doch da war nichts. Nur das Ticken der Uhr aus dem Nebenraum. Die Tür war nur angelehnt. Noch vorsichtiger betrat sie den Speiseraum. Die Kommode, gleich neben der Uhr! Es war dunkel, doch inzwischen kannte sich Sylvia hier gut genug aus, um halbblind allen wesentlichen Hindernissen aus dem Weg zu gehen. 
Der dritte Schubkasten, rekonstruierte sie im Kopf die Situation von heute Nachmittag. Vorsichtig zerrten ihre Finger die klemmende Kiste auf und tasteten. Ihr Hertz raste. Was, wenn er nicht da war? Sie fühlte Papiere, Stifte, Papiertaschentücher, Teelichter, Klebeband, dummerweise auch Reißzwecken, eine Schere und  ...
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