… Von hier war das Lager kaum noch zu erkennen und ansonsten ... Sie schwankte und Ihr wurde schwindlig. Vorsorglich ging sie auf die Knie, als sie merkte, wie ihr wieder schwarz vor Augen wurde. Wo sollte sie hin? Da gab es nichts! Ihr Kopf wollte sich weigern, diese Erkenntnis zu akzeptieren. Selbst die gemeine innere Stimme war verstummt. Das durfte einfach nicht wahr sein.
Nichts! Bis zum Horizont überhaupt nichts, nicht einmal Schatten, den sie so dringend brauchte. Ihre Knie schmerzten. Jetzt wurde ihr bewusst, dass sie das nicht überleben konnte. Jeder Atemzug schmerzte in ihrem ausgetrockneten Hals. Sie konnte kaum noch klar denken. Doch eines wusste sie nun mit Sicherheit. Sylvia, du musste zurück, wenn du leben willst. Doch selbst das war ungewiss. Wahrscheinlich hatte sie ihren Point Of No Return schon überschritten. Am liebsten wäre sie einfach auf dem Boden liegen geblieben. Doch dafür der zu heiß.
Desillusioniert und mutlos schleppte sich Sylvia den Hügel hinab. Sie rutschte und stolperte über Geröll. Hier war wenigstens der Boden betretbar. Sie blickte in die Richtung, aus der sie gekommen war und versuchte den Weg zu finden. Aber das Bild verschwamm ihr immer wieder vor den Augen.
„Du musst durchhalten, Sylvia, du musst! Bitte!“
Die Stimme in ihrem Inneren war recht kleinlaut geworden. Das hatte sie noch nie erlebt und es machte ihr Angst. Sie wagte nicht darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn ... Doch in Anbetracht des Weges wusste sie, dass es nicht zu schaffen war. Irgendwann hörte sie auf zu denken. Ging einfach weiter und weiter bis sie kraftlos zu Boden sank. Mühsam kämpfte sie sich auf die Ellenbogen und kroch weiter. Sie durfte jetzt nicht aufgeben, nicht liegen bleiben. Bis zum Lager waren es noch Kilometer. Und dann ging es nicht mehr. Kraftlos sank ihre Stirn in den Sand. Ihr blieb noch Zeit, sich auf den Tod vorzubereiten, das wusste sie. Aber Sylvia hatte keine Ahnung, was sie hätte tun sollen. Also blieb sie einfach kraftlos und ohnmächtig liegen.
...
Ihr Schluchzen hallte von den schmutzigen Wänden des engen Kämmerchens unnatürlich dumpf wider. Jedes Licht war erloschen. Sie saß im Dunkeln. Allein, mitten im Dunkeln. Wo befand sie sich, verdammt noch mal. Die Erinnerungen fühlen sich so realistisch an. Wann hörte das endlich auf? Sie wollte sich nicht mehr erinnern. Diese Gedanken wollen sie von innen heraus auffressen, wie hungrige Raubtiere, die sich auf einen noch warmen Kadaver stürzten. …
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