…
Sie überlegte: Im Vergleich zu ihrer Situation vor zwei Tagen, als sie noch glaube zur Kreuzigung geführt zu werden hatte sich ihre Lage doch deutlich verbessert? Wirklich glücklich war sie mit dieser Erkenntnis nicht.
Minutenlang starrte sie vor sich hin, war in Gedanken versunken und tat es damit allen Anwesenden im Raum gleich. Dann hörte sie, wie eine Tür geöffnet wurde. Aus dieser Richtung flutete nun auch Sonnenlicht in den Saal. Wahrscheinlich die Tür am Vorhang, vermutete sie. Augenblicklich herrschte absolute Stille, sodass die Schritte laut und deutlich zu hören waren. Mindestens zwei Personen, überlegte sie. Dann hörte sie Stimmen. Zwar entfernt, aber trotzdem war sich Sylvia sicher, dass sie die Worte nicht verstehen würde, selbst wenn sie ihr direkt ins Ohr schreien würden. Mit einem Mal war trotz der warmen Raumtemperatur dieses eisige Gefühl wieder da. Unwillkürlich schloss sie die Augen. Trotz aller Mühe bekam sie ihr Zittern nicht in den Griff. Warum sollten die gerade bei ihr nicht anhalten. Das zu denken war verschwendete Hoffnung. Was würde dann geschehen? Wollte sie das überhaupt wissen? Bis jetzt hörte sie nur die Geräusche.
Sie öffnete ihre Augen nicht. Auch dann nicht, als die Stiefel ihre Plattform erreichten und betraten. Der irrationale Glaube, dass es etwas, das man nicht sah auch nicht gab, siegte über jede Vernunft. Finger griffen in ihre dunklen langen Haare und zogen ihren Kopf in den Nacken. Eine andere Hand griff nach ihrem Unterkiefer und wollte ihren Mund öffnen. Als Sylvia widerstand, griffen die Finger ungleich grober zu. Daumen und Zeigefinger pressten sich durch ihre Wangen dorthin, wo einmal ihre Weisheitszähne gesessen hatten, bis sie ihren Widerstand aufgab.
Dann lösten die das Tuch ihrer Kleidung. Sylvia biss die Zähne zusammen, als raue Finger sie prüfend betasteten. Ihr Körper schlotterte so sehr, dass die andere Person ihre Schultern packte, um sie ruhig zu halten. Zwei Hände umgriffen ihren entblößten Arm. Sylvia fragte sich schon, was die wohl jetzt mit ihr vorhatten, doch da schoss schon ein beißender Schmerz durch ihren Körper. Sie schrie! Ihr Oberarm, was war mit ihrem Oberarm geschehen? Es fühlte sich an, als hätten die ihn einfach an der Schulter abgerissen. Der Geruch von verbranntem Fleisch verbreitete sich in der Nische. Sylvia keuchte und sackte seitlich neben ihrer Matte zu Boden, als die haltenden Hände ihren Körper losließen. Plumps! …
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