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…  An der gegenüberliegenden Wand waren Fenster und rechts eine Tür, die in den Nachbarraum führte.

„Déshabille-toi. Et par la porte.“

Sylvia zuckte zusammen. Sie hatte zwar nicht jedes einzelne Wort des Französisch-Mischmaschs verstanden, doch den Inhalt glaubte sie zu erfassen, obwohl sie ihn nicht wahrhaben wollte. „Ausziehen! Und dann durch die Tür.“ Entgeistert starrte sie die zwei Wächter an. „Was?“ Es kostete sie Überwindung, dieses eine Wort über die Lippen zu bringen.

Ungeduldig wiederholten die Wächter ihre Anweisung. Sylvia sah sich Hilfe suchend um. Was sollte sie tun?

Daraufhin packte sie der eine und riss ihr das sowieso schon an vielen Stellen zerlöcherte Hemd einfach vom Körper. Sylvia schrie, schlug wild um sich. Doch sie konnte nicht viel ausrichten. Der zweite packte ihre Arme, damit der andere ihr die vor Dreck steife Hose vom Leib zerren konnte. Sylvia kauerte auf dem Boden. Sie war nackt und versuchte ihre Blöße zu bedecken.

Par la porte!“ Die zwei Wächter lachten und zuckten mit den Schultern. „Los, durch die Tür mit dir.“ Dann sagten sie noch etwas, dass ihr verborgen blieb. Mit Tränen in den Augen stand sie auf und schwankte zur Tür. Die Klinke war aus sprödem Kunststoff. Misstrauisch blickte sich Sylvia um. Die zwei Wächter verfolgten sie mit ihren Blicken, dann war sie im Nachbarraum.

Mira


Der Nebenraum war klein und bis unter die Decke gefliest. Uralte, gelbliche und himmelblaue Fliesen. Abwechselnd. Wie im Schlachthaus, ging es ihr durch den Kopf. Der Raum war leer. Nahezu leer. Man hätte sie nämlich fast übersehen können.

Die junge Frau stand in der Ecke gegenüber und musterte sie misstrauisch. Sylvia starrte sie an, als hätte sie einen Geist gesehen. Wer war diese Frau? Und warum in aller Welt war sie genauso ...

Ein harter, kalter Wasserstrahl traf sie an der Schulter und spritzte ihr mitten ins Gesicht. Sylvia hätte vor Schreck beinahe wieder geschrien. Ihre Nerven lagen seit den Erlebnissen im Gerichtssaal praktisch bloß.

Die andere Frau lachte hell und erfrischend. Genau wie das kalte Wasser. Sie rief ihr etwas zu, das Sylvia natürlich nicht verstehen konnte. Nach einem erneuten Versuch stellte sie das Wasser ab. Sylvia runzelte die Stirn, als die andere schnurstracks auf sie zukam, ihr eine Hand auf die Schulter legte und mit der anderen Hand ihren Kopf Richtung Wand drehte. Erst jetzt entdeckte Sylvia das Regal mit Seife und Lappen. Sie sah der Fremden verstört ins Gesicht, bis diese etwas ungeduldig zum Regal ging, beides holte und ihr lächelnd in die Hand drückte. …


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