Die Hitze hier draußen war unerträglich. Wahrscheinlich war der Saal mit den Nischen klimatisiert gewesen, überlegte sie. Die sengende Sonne machte müde, doch das stete Rütteln des Wagens hielt sie unerbittlich wach.
Dann ließen sie die Stadt hinter sich und die Umgebung wurde noch trostloser. Sylvia hätte nie geglaubt, dass es überhaupt noch trostloser werden konnte. Hier gab es außer den beiden befahrbaren Reifenspuren nichts mehr außer Sand, Geröll, noch mehr Steine und wieder Sand. Von weitem sah die Stadt gar nicht so klein und mickerig aus, wie es Sylvia empfunden hatte, als sie durch deren Gassen gefahren waren. Dann verschwanden auch die höchsten Häuser hinter dem Horizont und Sylvia war allein. Allein mit ihrem neuen Herren. Sie schrak zusammen, als ihr das Wort durch den Geist ging. Wahrscheinlich würde sie sich auch nie daran gewöhnen! Sie musste an Mira denken und... Sie war hier mit ihrem neuen Arbeitgeber unterwegs, oder? Ja, das klang viel besser.
Das Rütteln brachte sie immer wieder zum Eindösen. Ihr Kopf schmerzte von der prallen Sonne. Sie dankte Gott, dass sie ihre Decke nicht abgeworfen hatte. Ohne diesen Sonnenschutz wäre sie inzwischen längst gar. Den Kopf lehnte sie gegen einen der groben Säcke und beobachtete die vorbeiziehenden Dünen. Mein Gott, wo brachte man sie hin? Wo war dieses hier überhaupt. Und was noch viel entscheidender war, würde sie von hier aus jemals wieder zurück finden? Zurück in ihr stupides, gewöhnliches, göttliches Alltagsleben?
Hin und wieder verschwamm die Umgebung vor ihren Augen. Trotz des Fahrtwindes war die Hitze unerträglich. Sie war es nicht gewöhnt, das wusste sie! Zuhause wären die Leute in Jubelschreie ausgebrochen, wenn es nur halb so warm geworden wäre. Und obwohl sie es sich selbst nicht eingestand, war ihr Körper ...
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