…
Zuerst hatte sie geglaubt, das wären Spielchen mit ihr oder sie sei taub oder stumm oder noch etwas viel Schlimmeres. Aber inzwischen ... Vielleicht war sie ja nicht mehr ganz richtig im Kopf? In diesem Fall würden sie es alle schwer haben. Oder aber die Neue kam von außerhalb und kannte tatsächlich kein einziges Wort ihrer Sprache. Auch damit dürfte sie es dann wohl hier recht schwer haben.
Doch nun wieder dieser vernichtende Blick, gerade eben! Was kümmert dich eigentlich das Schicksal dieser Fremden?, rief sich Mira zurecht. Du solltest dich besser darauf konzentrieren, so schnell wie möglich hier rauszukommen. Aber ihr Blick wanderte immer wieder zu dem Häufchen Elend, welches da drüben an der Wand lehnte. Oh Mann, wenn sie wirklich kein einziges Wort verstand? Vielleicht wusste sie noch nicht einmal, weshalb sie hier war? Dann hatte sie keine Ahnung, was auf sie zukam und vielleicht machte diese Ungewissheit ja jeden Tag zur Hölle auf Erden. Jemand musste sich um sie kümmern. Jemand wie sie selbst, mit dem sich die Neue wenigstens etwas austauschen konnte.
Ohne es bewusst zu wollen, ruhte ihr Blick schon wieder auf der Neuen, der Frau gegenüber.
Sylvia bemerkte den Blick erst viele Minuten später und antwortete mit einer eisigen Grimasse. Doch ihre Gegenüber ließ sich davon nicht beeindrucken. Mit einem Lächeln rückte die Fremde an die Vorderkante ihres Podests. Sie deutete wieder auf sich. „Hai, ich Mira.“
Das endlich erregte Sylvias Interesse. Da war es wieder, dieses Wort [mira], doch dieses Mal verstand sie endlich den Zusammenhang. Sie überlegte, vielleicht war das ihre Möglichkeit, endlich ein paar Antworten zu bekommen. Aber wollte sie die Antworten wirklich hören? Ihre jetzige Situation war mehr als nur angsteinflößend. Der Bedarf an schlechten Neuigkeiten war bereits mehr als gedeckt. War eigentlich schon für den Rest ihres kümmerlichen Lebens gedeckt. Trotzdem siegte die Neugier und sie rückte Mira ein paar Zentimeter entgegen.
„Ich heiße ...“
Sofort legte Mira ihre Hand flach auf den Mund und bedeutete ihr, noch leiser zu sprechen.
„Ich bin Sylvia“, flüsterte diese nun und hoffte, dass es ihre Worte überhaupt bis in die Nische gegenüber schafften. Sie zögerte „und entschuldige bitte.“
Mira sah sich nach allen Seiten um, dann flüsterte sie, damit das Gespräch nicht so sehr auffiel, was sich in dieser Stille recht schwierig gestaltete. Sylvia konnte bei weitem nicht alles verstehen, doch es genügte, um sie zu erschüttern. …
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