... ihr davonlief, immer, wenn sie einen Fuß in ihn hineinstellen wollte. Erschöpft blieb sie auf dem Kamm einer Düne stehen. 
‚Was, Sylvi, bist du etwa schon fertig, he, he? Oder hast du endlich eingesehen, dass du dem Unausweichlichen nicht entkommen kannst? Bereitest du dich schon auf deinen Tod vor? Vertrocknet in der Wüste. Vom nächsten Stürmchen begraben. Unauffindbar! Konserviert bis in alle Ewigkeit. Sieh es ein! Zu Fuß hast du nicht die geringste Chance.’
„Hör endlich auf damit!“ Sie schlug sich mit der flachen Hand gegen den Kopf. „Höre bitte damit auf!“ Sylvia war den Tränen nahe. Auch von dieser Düne sah sie nichts als Sand. Endlos! Erschöpft sank sie auf die Knie.
‚Du hast nichts anderes verdient, Sylvi, flüsterte die Stimme wieder. Jetzt, nachdem du deine Familie der Wüste ausgeliefert hast! Du hast sie unschuldig verurteilt! Genau das ist es, Sylvi, nichts anderes! Sie werden da draußen zugrunde gehen. Verhungern, vertrocknen! Jawohl! Ganz genau wie du jetzt, Sylvi. Bist du nun zufrieden?’
Sie beugte sich nach vorn, bis ihr Kopf den heißen Sandboden berührte. Nein, nein, nein! Doch sie fühlte sich schwach, verlassen, am Ende. Sie würde heute überleben. Die Nacht sicher auch noch. Der morgige Sonnenaufgang? Oh Gott, es würde wieder genauso heiß werden. Du musst weiter, Sylvia. Nur weiter! Wenn du hier liegen bleibst, dann hast du bereits verloren.
Sie raffte sich auf, obwohl sie nicht die geringste Lust dazu verspürte. Meter für Meter. Es gibt nichts anderes!
Die folgende Nacht war die schrecklichste ihres Lebens. Der Wind fauchte zwar nicht ganz so schlimm, wie am Tag zuvor, doch die Kälte fuhr in alle Glieder ihres geschwächten Körpers. Die raue Decke half etwas, sonst wäre sie wahrscheinlich erfroren. Irgendwann kam sie zu dem Entschluss, sich im Sand einzugraben. Das half etwas, doch schlafen konnte sie deswegen trotzdem nicht. Es war Stockdunkel und totenstill. Was gab es hier so unheimliches? Sie zitterte und erwartete voller Unbehagen den nächsten Morgen.
Sie Sonne kam bestimmt. Wie jeden Morgen dauerte es nicht lange, bis sie mit voller Gewalt auf das karge Land prasselte. Sylvia schleppte sich unermüdlich vorwärts. Ihre Vorräte waren gestern Abend zur Neige gegangen. Wenigstens hatte sie jetzt nicht mehr so viel zu schleppen. Die kochende Luft flimmerte über dem staubigen Sandboden. Doch manchmal verschwamm ihr das Bild inzwischen auch vor den eigenen Augen. Bunte Sterne tanzten und verschleierten  ...
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