Sam sah einen Holzkasten auf einer Kommode stehen. Ein Humidohr. Nikotin. Sie öffnete den Deckel und verzog enttäuscht das Gesicht. Zigarren. Sam schnappte sich eine und steckte auch Streichhölzer und Zigarrenzange ein. Besser als gar nichts.
Heiß durchfuhr es sie. Die schwarze Mappe. Sam überlegte fieberhaft. Wo hast du sie zuletzt gehabt? Sam eilte in die Küche. Sie lag auf der Arbeitsplatte, wo Sam sie zurückgelassen hatte, als sie sich die Packung Kekse schnappte. Sie tätschelte das schwarze Leder. Wozu sollte sie die Mappe verstecken? Sie war allein im Haus.
Sam überprüfte die Eingangstür, sie war verschlossen. Kein Problem. Eines der zahlreichen Fenster oder die Terrassentür ließen sich leicht einschlagen. Sam ließ die Mappe liegen und machte sich auf die Suche nach Summersby's Badezimmer.
Abrupt blieb sie stehen. Die Ereignisse im Keller hatten ihr mehr zugesetzt, als sie sich eingestehen wollte. Sie war zwar sicher, dass Summersby nur geblufft hatte, aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sam sich täuschte, musste sie sich zuerst auf die Suche nach dem gefangenen Mädchen machen. Dabei würde sie wohl zwangsläufig auf das Badezimmer stoßen. Und sie hatte ja Zeit.
Sam begann weitere Türen zu öffnen. Sie fand eine Besenkammer mit allerlei Putzmittel und Staubsauger. Eine gut gefüllte Vorratskammer. Ein Gästezimmer sowie Summersby's spartanisch eingerichtetes Schlafzimmer. Sein Büro war pedantisch aufgeräumt. Sam konnte dem Drang nicht wiederstehen und fegte die feinsäuberlich gestapelten Papiere auf den Boden. Schließlich fand sie das Badezimmer. Im Gegensatz zu Summersby's spartanischem Schlafzimmer herrschte hier überschäumender Luxus.
In der Mitte stand ein riesiger Whirlpool, der von drei Stufen eingefasst war. Das ganze Bad war eine Verschwendung teurer Materialien. Drei Säulen mit flaschengrünem Glasmosaik hoben sich harmonisch vom schwarzen Portoschiefer des Bodens ...
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