... Seufzer drehte sich Dalaya um und mußte ob des verbissenen Gesichtchens, welches ihr zugewandt war, und der trotzig vorgeschobenen Unterlippe des Kindes lächeln. „Gut! Um auf deine Frage zurückzukommen: die Beziehung zu dem schönen Fremden war nicht ohne Folgen geblieben und in einer Gewitternacht, in der laut dem Glauben der Dörfler die Dämonen auf Seelenjagd waren, schenkten mir die Götter ein Kind: dich, kleine Nefer. Die Dorfbewohner standen dir schon mißtrauisch gegenüber, da du meine Tochter warst. Kinder von Medizienfrauen werden meist mit Argwohn aber auch Respekt behandelt. Dann kam dein außergewöhnliches Aussehen dazu und die dämonische Nacht deiner Geburt. Es hat mir immer leid getan, daß du es so schwer hast, von den anderen akzeptiert zu werden. Aber glaube mir, mein Kind, ich habe nie einen Augenblick bereut, daß es dich gibt.“ Liebevoll strich die Medizienfrau ihrem Kind abermals übers Haar. Dies war also die Geschichte ihrer Geburt; nachdenklich blickte das Mädchen vor sich hin und begann zu verstehen, warum es für sie es so schwer war Anschluß zu finden. Ein Topf fiel scheppernd zu Boden und wie erwachend blickte das Mädchen um sich. Ihre Mutter stand wie erstarrt und lauschte mit schräggelegtem Kopf, wie ein Wild, welches das Raubtier wittert. Plötzlich hob sie das erschrockene Mädchen hoch, preßte es an sich und rannte, die Pendeltüre fast aus den Halterungen reißend, aus der Hütte. Auf dem Dorfplatz blieb sie erst einmal geschockt stehen und sah sich fassungslos um. Überall wimmelte es von schreienden durcheinanderlaufenden Frauen und Kindern, verfolgt von hellhäutigeren Männern mit ledernen Wadenschienen, polierten Brustharnischen und Lederhelmen, die bronzene Schwerter und Speere schwangen. Es waren nur wenige ältere Männer des Dorfes da, die sich in sinnlosem Verteidigungsversuch den Soldaten entgegenwarfen. Dem Kind, dass starr vor Schreck in den Armen der Mutter hing, fiel ein, daß die jungen Männer auf die Jagd gegangen waren. Dalaya schüttelte ihre Bestürzung ab, stürzte sich verzweifelt in die Menge und versuchte in Richtung des dichten Schilfdickichts am Ufer des Flusses zu entkommen. Nach wenigen Metern schon hatte sie ein lachender Soldat eingeholt und stellte sich vor sie hin, mit ausgebreiteten Armen, als ob er ein Huhn einfangen wollte. Dalaya richtete sich mit dem Kind auf den Armen auf und stand still und stolz vor ihm. Er ließdie Arme sinken, nach seinem im Gürtel steckenden Schwert  ...
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