…
Auch diesen Vormittag war Serva wie jeden Tag im Stall, um die Tiere zu versorgen. Inzwischen ging ihr die Arbeit fast automatisch von der Hand und so hatte sie viel Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Leben hier eigentlich funktionierte. Woher kam der feine Marmor? Woher die Aufträge? Sie dachte an die Papiere, welche sie damals durchwühlt hatte. Noch immer fühlte sie sich Schuldig bei dem Gedanken an ihren Jahrestag. Aber irgendwann würde sie Mira danach fragen müssen. Die war jedoch gerade in ihrem geliebten Palmenhain. Vielleicht würde Serva sie treffen, wenn Mira am Stall vorbei zurück zur Arbeit ging? Vielleicht ja auch erst nächste Woche? Zeit spielt hier draußen eine untergeordnete Rolle.
Dann hörte sie draußen den schneidenden Ton von Miras Pager, den sie inzwischen aus fünfhundert Metern Entfernung erkannt hätte. Heute würde es also wieder nichts mit einem Gespräch werden.
Doch jetzt sah sie Mira rennend, die am Stall vorbei zum Brunnenhaus raste. Serva sah ihr nach. Die Tür krachte hinter ihr zu. Das sah ihr gar nicht ähnlich. Es war selten, dass Mira etwas aus der Ruhe brachte. Es musste also irgendwas geschehen sein. Sie lief aus dem Stall und Mira nach. Was sollte im Brunnenhaus schon ...? Im Brunnenhaus gab es nichts außer den Wasserbecken. Das Wasser! Jetzt rannte Serva selbst. Sand wurde von ihren Füßen aufgewirbelt, dann hatte sie den massiven Kalkblockbau erreicht und riss die Tür auf.
Augenblicklich befand sie sich im vergleichsweise kühlen Halbdunkel, an welches sich ihre Augen jedes Mal erst gewöhnen mussten. „Mira?“, rief sie ins Dämmerlicht. Dann sah sie die Wasserbecken vor sich. Sie konnte den gesamten Raum überblicken, doch von Mira fehlte jede Spur. Das Brunnenhaus war leer. Das war unmöglich! Die massiven Kalkblockwände hatten nur einen einzigen Eingang, es sei denn ...
Ihr Blick fiel auf die gekräuselte Wasseroberfläche. Nein! Entsetzt blickte sie in die Wasserbecken. Was war ihrer Herrin hier passiert? Sollte sie ins Wasser springen? Serva hatte Angst vor dem, was sie dort entdecken würde. Komm schon Mira, tauch auf. Wie lange hielt man es unter Wasser aus? Nervös lief sie an den Beckenrändern entlang und zählte die Sekunden, die Minuten.
Es war etwas geschehen! Verdammt Mira! Sie musste etwas unternehmen. Entschlossen stieg sie die Granitstufen ins Wasser hinab. Das hatte sie nicht mehr getan seit ...
Bis zur Hüfte im Wasser blickte sie sich um. …
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