... genauestens über Au-tos informiert und Karena unterhielt sich eine Weile mit Candi und Paul. Nach einiger Zeit stupfte Gitta sie in die Seite und fragte: „Wo isch eigentlich Melinda abblieba? Mer hand koin Wei mea.“ Suchend sah sich Karena um und es fiel ihr auf, daß auch Klaus verschwunden war. Fragend sah sie zu Gitta und diese warf ihr einen vielsa-genden Blick zu. Karena verstand, was diese damit sagen wollte und schüttelte verneinend den Kopf. Nein, das mußte ein Zufall sein. Die beiden Mädchen machten sich auf die Suche nach der Gastgeberin und fanden sie in der Küche – engumschlungen mit Klaus. Dieser schob Me-linda, die wie eine Klette an ihm hing, erschrocken von sich, fand aber keine Worte zu seiner Entschuldigung. „Soooo freundlich solltesch au wiedr et zu ra sei.“ Stieß Karena giftig hervor, ihre Betroffenheit und Verletztheit mit Ironie kaschierend. Sie machte auf dem Absatz kehrt, stürmte aus der Küche und, im Vorbeigehen ihre Jacke greifend, aus der Wohnung. Gitta flüsterte im Vorbeiren-nen Micki kurz eine Erklärung zu und folgte eilig ihrer Freundin. Sie schaffte es gerade noch in den bereits mit quietschenden Reifen anfahrenden Capri zu hechten und die Tür zu schließen. Karena raste durch die sternklare Nacht. Erst als Gitta, nachdem alles Zureden umsonst gewesen war, einfach ein paarmal die Handbremse zog und es im Capri verdächtig nach verbranntem Gummi zu stinken begann, sah Karena es ein und fuhr langsamer. Nachdem sie eine Weile ziellos durch die Gegend ge-kreuzt war, landeten die 2 Mädchen irgendwann vor Ka-renas Haus. Kaum hatten sie die kleine Wohnung er-reicht, brach Karenas mit Mühe aufrechterhaltene Fas-sade in sich zusammen und nachdem sie wütend ge-zischt hatte: „Männer hand halt s Hirn doch alle unter-halb dr Gürtellinie!“ Sank sie weinend aufs Bett. Gitta setzte sich zu ihr, fand aber im Moment keine Worte, um sie zu trösten. Irgendwann ging Gitta in den Keller – sie kannte sich ja hier im Haus aus – und holte eine Flasche Wein herauf. Bis in die frühen Morgenstunden blieb sie bei der total enttäuschten und in ihren alten Widerwillen gegen die Männerwelt zurückfallenden Karena. Erst als diese vor Erschöpfung einschlief, verließ sie das Haus und fuhr mit dem Bus nach haus.
Liebesleid
Tage vergingen. Gitta hatte von Micki erfahren, daß Klaus etliche Male versucht hatte Karena telefonisch zu errei-chen, diese aber jedesmal sofort aufgelegt hatte. Sie wei-gerte sich strikt, seinen Erklärungen zu ...

◄ zurück blättern Beurteilen Sie den Text bitte fair.
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
0 Leser seit 1. Jan. 2023 für diesen Abschnitt