… „Au ja, das wär echt toll! I hab gehört, daß s hier im Clubhaus echt gute Drinks gibt.“ Etwas mürrisch ließen sich die drei Jungs überreden und die beiden Mädchen zogen sich in den Flur zurück. So-bald sie den Partyraum hinter sich gelassen hatten, be-gannen sie Richtung Haustüre zu rennen, doch ... diese war verschlossen und weit und breit kein Schlüssel zu entdecken. Verzweifelt blickten sie sich an. Was nun? „Ds Klo.“ flüsterte Karena. Diesmal war es an Gitta wenig vernünftig aus der Wäsche zu schauen: „Was isch mit m Klo?“ Leise aber deutlich erklärte Karena: „Klo haben Fenster, du verstehen?“ Gittas Blick klärte sich auf und beide eilten sie der rettenden Institution zu. Sobald sie das Örtchen erreicht hatten, schlossen sie aufatmend die Türe von innen ab und sahen sich um. Ja, das Fenster müßte groß genug sein, um sie durchzulassen; allerdings befand es sich ziemlich hoch an der Wand. Logischer-weise, damit nicht jeder von außen hereinlugen konnte. Da Gitta die größere und schwerere war, sagte Karena: „Fang du an. I helf dr aufs Klo ond zum Fenster nauf. I schaffs au alloi.“ Zum Glück ließ sich das Fenster auch tatsächlich nach außen öffnen, so daß der geplanten Flucht eigentlich nichts mehr im Wege stand. Gitta er-klomm den Toilettenrand und Karena stützte sie so gut es ging von hinten ab. Meistens sehen die Dinge aber einfacher aus, als sie sind und so kam es, daß Gitta mit dem Oberkörper aus dem Klofenster hing und bemerkte, daß der Boden mindestens 2 Meter tiefer lag. Zu Gittas Pech war das Clubhaus anscheinend in Hanglage gebaut. Rückwärts aus dem Fenster steigen ging rein klo-technisch nicht und ein Kopfsprung über 2 Meter wäre äußerst ungesund. „Was isch denn los?“ Flüsterte Karena ungeduldig von unten herauf. „Keine Sonne (Chance),“ flüsterte Gitta zurück, „wenn i mi hier runterlass, verteilat sich meine Gehirnzella auf m Asphalt. I hab zwar eh net viele, aber dia möcht i scho gern bhalta.“ Gitta kam nicht dazu, dies näher zu erläutern, den plötzlich wurden Mo-torengeräusche laut und mit abgeblendetem Licht fuhr ein Auto auf sie zu. Der Schreck fuhr ihr in alle Glieder, doch für einen Rückzug ins Innere des Klos war es ein-deutig zu spät. Seltsamerweise parkte der Wagen direkt unter der hängenden Gitta und es stiegen zwei dunkle Gestalten aus. Karena hatte mit Entsetzen gelauscht, um mitzubekommen, was da draußen vor sich ging. Von ei-ner Sekunde auf die andere wurde Gittas restlicher Kör-per durch das Fenster gezogen und verschwand in der Nacht. …

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