... Wagen verfrachtete. Nachdem er das baumelnde Licht irgendwie zurückgewurstelt hatte, fuhr er das lädierte Auto zu seinem Haus, das keine 30 Meter entfernt lag. Micki schleifte die Mädchen vom Auto in sein Wohnzimmer und nötigte ihnen erst einmal einen Cognac auf, der ihre flatternden Nerven etwas beruhigen sollte. Danach fragte er sie, ob sie jemanden anrufen wollten. Karena hatte inzwischen vor lauter Weinen und wahrscheinlich auch von der Nässe und dem Cognac ei-nen Schluckauf und meinte – ständig von diesem unter-brochen – zu Candi, ob sie nicht bei Gitta anrufen könne, um ihr von dem Unfall zu erzählen. Candi ließ sich von Micki das Telefon reichen und wählte Gittas Nummer. Nach längerer Zeit nahm diese den Hörer ab und Karena wunderte sich, daß das Gespräch nach kürzester Zeit schon wieder beendet war. Fragend sah sie zu Candi hin. Diese zuckte verwirrt die Schultern und erklärte: „Gitta isch scheints sauer. Nachdem i ihr erklärt han, daß mr s Auto in Graba gsetzt hand, wollt se nadürlich wissa, wo denn des passiert sei. Als i erklärt han, wo mr vorher wa-rad ond wo mr jetzt send, hat se blos gmoint: Wenn r euch ohne mi in Mickies Stammkneipe amüsiera konntat, dann könnad ihr d Supp, die wo r euch eibrockt hand, au selber wiedr auslöffla.“ Karena senkte den Kopf. Irgend-wie konnte sie Gitta ja verstehen. Sie wußte ja schließlich nicht, daß sie versucht hatten sie vor dem Ausflug anzu-rufen; aber auf eine Art war sie trotzdem von der Freun-din enttäuscht. Schließlich handelte es sich hier ja um einen, wenn auch nicht arg folgenschweren, Unfall und nicht um irgendwelche Kinkerlitzchen. Als Micki die ver-zweifelten Gesichter der Mädchen sah und erfuhr, um was es ging, meinte er grimmig: „Als Erschts werd i mi drum kümmra, da Waga wieder fahrtüchtig z kriaga ond später werd i mi mit dr Gitta in Verbindung setza ond ihr d Levita lesa.“ Etwas getröstet ließ er die beiden Mäd-chen zurück. Bis der Wagen soweit wiederhergestellt war, daß man gefahrlos nachhause fahren konnte, war es 21 Uhr geworden. Man hatte beschlossen, daß Candi die Heimfahrt übernehmen sollte, da Karenas Hände immer noch zittrig waren und sie ständig dem Weinen nahe war. Sie bedankten sich vielmals bei Micki, brachten dem Bürgermeister eine – von Micki gestiftete – gute Flasche Wein vorbei mitsamt Karenas Adresse, da diese nicht zulassen wollte, daß Micki den Schaden am Zaun über-nahm und machten sich auf den Heimweg. Zuhause an-gekommen ...
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